Transkript

Gunda: [00:00:00] Ja hallo und herzlich willkommen zurück zu unserem Indonesien-Podcast. Heute zu unserer zehnten Folge und die steht ganz im Zeichen der Freunde und Freundschaften in Indonesien. Es wird auf jeden Fall spannend, aber ich möchte noch dazu sagen, die letzte Folge ging um Arbeitsalternativen zu digitalen Nomaden.

Also, falls du da noch nicht reingehört hast, dann würde ich dir das auf jeden Fall empfehlen. Es war tatsächlich auch eine Anfrage aus der Community, weil wir schon vorab viel über digitale Nomaden gesprochen haben. Und dann die Anfrage kam, was kann ich denn außerdem machen, wenn ich jetzt nicht so digital und remote unterwegs bin mit meiner Arbeit.

Deswegen auf jeden Fall zuerst reinhören. Und dann starten wir jetzt gleich mal in diese Folge mit der Katha Die fängt an und ich bin ganz gespannt, was sie mir erzählt heute und wo ich dann danach anknüpfen kann. Leg doch [00:01:00] mal los, Katha.

Katha: Danke, Gunda. Heute soll es ja um das Thema Freundschaft gehen, Freundschaften schließen in Indonesien, war meines Wissens auch ein Wunsch aus der Community und ist aber auch bei uns auf offene Ohren sage ich jetzt mal, gestoßen weil Gunda und ich da gleich darauf angesprungen sind, auf das Thema und ich auch mit anderen schon sehr sehr oft dieses Thema hatte vorher Also wie ist es hier, Freundschaften zu schließen? Jetzt muss ich dazu sagen, dass ich natürlich nicht weiß, wie es in anderen Ländern ist. Ist es dort einfacher als Ausländer, als Expat, zugezogener Migrant, wie auch immer, Freundschaften zu schließen? Also ich habe mir mal sagen lassen von Leuten, die aus dem Ausland nach Deutschland ziehen, dass es auch nicht so einfach ist, mit Deutschen in Kontakt zu kommen, deutsche Freunde zu finden. Von meinen alten Freunden in Deutschland weiß ich auch, dass es sowieso generell nicht so einfach ist, [00:02:00] noch Freunde zu finden, sobald du irgendwie mal so aus diese Schule Studium Geschichte, Alter raus bist, ne, Ausbildung so, wo du einfach noch leichter neue Freunde kennenlernst. Am ehesten lernt man halt neue Freunde dann doch noch kennen, über die Arbeit oder über Vereine in die man dann geht, also auch selbst, wenn du gar nicht auswanderst und vielleicht nur die Stadt wechselst oder sowas in Deutschland und nicht noch deine ganzen alten Freunde hast aus der Schulzeit oder Ausbildungszeit oder Studium Selbst dann ist es gar nicht so einfach, noch neue Leute kennenzulernen.

Das heißt, das hat nicht nur was mit Indonesien zu tun, aber hier gibt es ja vielleicht einige interessante Nebeneffekte oder wie auch immer. Gunda wird da auch noch was Konkretes erzählen was sie erlebt hat. kann jetzt vielleicht nur mal so ein bisschen von meiner Situation und von dem, was ich gehört habe, berichten und muss sagen, es fällt mir sehr, sehr schwer, hier Freundschaften [00:03:00] zu knüpfen, sei es jetzt zu Indonesiern, sei es aber auch zu anderen Expats.

Ich nenne sie jetzt einfach Expats, das ist ja immer so eine Frage, wie nennt man sich, wie nennt man die Leute, der Einfachheit halber benutze ich jetzt mal das Wort, ähm Ja, womit es zu tun hat, da habe ich nun Ideen Ich weiß aber natürlich nicht, ob es stimmt. Also fangen wir vielleicht mal an mit den Expats.

Da ist es erstmal gar nicht so schwierig, da irgendwie Kontakte zu knüpfen weil man hat irgendwie… Außer es ist jetzt wirklich so eine Person, mit der du einfach gar nichts anfangen kannst. Die gibt es natürlich auch. Aber ich sage mal, erst mal hast du oft so einen gemeinsamen Nenner. Du bist beide, beide sind irgendwie fremd in diesem Land, beide sind irgendwie zugezogen.

Ich kenne dann viele Leute, die halt auch… Mixed Couple sind, also Partner, Partnerin, Indonesierin, Indonesier sind, da hat man direkt irgendwie so Anknüpfungspunkte du [00:04:00] hast gleich irgendwie Gemeinsamkeiten kannst gleich über irgendwas sprechen, das ist dann gar nicht so schwierig, da in Kontakt zu kommen, also das erstmal nicht, aber dann kommt so dazu, okay, Und kann man jetzt daraus dann wirklich eine Freundschaft aufbauen?

Und dann ist ja wieder so die Frage, okay, was braucht es dafür? Irgendwie braucht es ja schon dafür, dass man sich dann auch regelmäßiger sieht und irgendwie öfter mal vielleicht was zusammen unternimmt oder so, mal einen Kaffee trinken geht, so das Klassische. Und da ist es dann schon wieder die Frage, ja, haut es zeitlich hin?

Also ich habe halt dann hier auf Bali gerade schon so viele Leute kennengelernt die dann aber nicht so richtig, zum Beispiel die nicht so richtig arbeiten müssen hier, weil sie eben nur eine bestimmte Zeit da sind und vielleicht dann so ein bisschen was tun oder so. Und ich habe dann schon meinen geregelten Tagesablauf, das heißt, das ist auch gar nicht mehr so So klar, okay, wann kann man sich denn jetzt sehen?

Jetzt mit Kind ist es sowieso noch ein komplett anderes Thema. Also ich glaube, auch alle, die Kinder haben, die nicht [00:05:00] ausgewandert sind, können sagen, dass es noch mal eine ganz andere Hausnummer ist, Freunde zu finden oder Freundschaften zu pflegen, wenn du ein kleines Kind hast, weil einfach deine Ressourcen deine Zeit irgendwie total gebunden sind. Meine größte Schwierigkeit mit Expats hier auf Bali war aber, dass ganz, ganz ganz viele einfach wieder gehen. Und es ist einfach wirklich die Realität so. Ich bin jetzt seit fünf Jahren hier. Entweder die Leute, die ich kenne, die ich gerne mag und mit denen ich mir sehr gut auch eine engere Freundschaft vorstellen kann oder die ich sogar als Freunde bezeichnen, die leben einfach auf Bali weiter weg von mir, die wohnen zum Beispiel so diese Ecke Canggu oder so, das ist halt einfach auf der Karte nicht weit, von den Kilometern nicht weit, aber da fährst du nicht mal eben so hin, wenn du nicht drauf stehst, irgendwie stundenlang im Stau zu stehen da und dich über diese Straßen zu quälen, ähm Ja, ist also auch so eine Sache und dann hatte ich aber auch schon echt einige Freunde, die gar nicht so weit weg gewohnt haben oder wo es [00:06:00] irgendwie einfacher war, sich zu sehen und in den ersten zwei, drei Jahren, also sagen wir mal vor Corona oder dann bis Corona angefangen hat, dann wurde es ja eh alles schwieriger, hatte ich schon Freunde hier Hab mich da auch richtig so, also ich bin auch so vom Typ her so, dass ich mich dann auch ziemlich schnell früher zumindest so voll reingeschmissen habe, so emotional in Freundschaft auch so und dass mir die total wichtig wurden und ja und ich wurde da einfach ein paar Mal enttäuscht Ich will jetzt nicht sagen irgendwie absichtlich, aber es war halt so, dass die Leute meinten ja, ja und wir wohnen hier und dann war es auf einmal, nee, wir gehen zurück. So und das war jedes Mal echt so krass als ob mir irgendwie das Herz gebrochen worden wäre und ich habe das einfach jetzt, glaube ich, insgesamt viermal erlebt und irgendwie schon beim dritten Mal habe ich mir gesagt, ich schließe hier keine so engen Freundschaften mehr, weil es, also zu Expats zumindest, weil man nie wissen kann, ob die nicht einfach in drei [00:07:00] Monaten oder sechs Monaten doch wieder weg sind und das ist einfach so oft jetzt schon passiert, ähm Dass ich mich da irgendwie auch so ein bisschen selber verschlossen habe, muss ich schon auch zugeben.

Also ich knüpfe dann zwar schon noch Kontakte, aber ich bin immer so ein bisschen vorsichtig, weil ja, ich das doch einfach auch mitbekommen habe, auch von Leuten, die dann sagen, ja, wird eben dauerhaft hier oder so. Ja, so dauerhaft ist es aber meistens doch nicht und ja. Ja, jetzt auch eine andere Freundin die ich tatsächlich schon kannte bevor sie nach Bali gezogen ist, die ist jetzt auch, ja, so vor eineinhalb Jahren ungefähr nach Bali gezogen, lebt aber auch relativ weit weg von mir. Die habe ich zufällig getroffen neulich und es ging tatsächlich auch um dieses Thema und sie meinte, also sie ist mit dem Plan gekommen, auszuwandern. Also wirklich so, naja, schon irgendwo dauerhaft, jetzt nicht nur mal so für ein halbes oder Jahr oder so. Und hat auch in Deutschland alles aufgegeben, hat [00:08:00] extra ihren Job umgeswitcht auf Remote, also dass sie digital alles machen kann.

Und jetzt hat sie mir so ein bisschen ihr Leid geklagt und hat gesagt, ja, dort, wo sie lebt, sie findet keinen richtigen Anschluss Sie findet keine Freunde. Sie hat zwar schon so hier und da ihre Bekannten, aber ihr fehlt das total, ihr Netzwerk außerhalb quasi des Business und des Digitalen Fehlt ihr sehr und sie kommt nicht so richtig da rein und das ist jetzt der Grund warum sie jetzt relativ sicher wieder zurückgehen wird genau und dann habe ich mir halt auch wieder so gedacht okay das tut mir sehr leid für sie ich kann es aber irgendwo sehr gut auch nachvollziehen und das ist auch wirklich so was was viele glaube ich auch unterschätzen bevor sie auswandern und Ich habe aber auch gedacht, so ein bisschen, klingt jetzt fies aber ich dachte auch so ein bisschen, ja, zum Glück lebt sie nicht so in meiner Nähe sonst hätte ich bestimmt wieder da, weil ich sie ja schon vorher kannte und sie schon mit ihr einfach vorher schon befreundet waren, sonst hätte ich mich da wirklich [00:09:00] wahrscheinlich wieder so reinbegeben, weil ich dann wahrscheinlich wieder gedacht habe, ach ja, sie bleibt ja und jetzt geht sie quasi wieder, also dann wäre ich wieder verletzt worden, ja. Ja, also gar nicht mal so einfach. Und dann ist ja die Frage, ja, aber was ist denn mit den Indonesiern? Die sind doch da und die bleiben doch auch da. Ja, das ist aber nochmal irgendwie eine ganz andere Hausnummer. Also ich spreche zwar mittlerweile fließend Indonesisch und ich kenne auch einige Indonesier die ganz gut Deutsch sprechen. Deutsch, Englisch. Quatsch. Englisch natürlich. Deutsch, ja, gibt es auch, aber nicht so viele. Da gibt es aber irgendwie auch wieder so dieses… Übliche Herausforderungen, so Zeit und die haben selber Familie und dann sind das oft die Leute, die ich kenne, sind oft die Freunde von meinem Mann, so die sind halt jetzt, das sind halt seine Freunde, sprich das sind männliche Freunde, die sind zwar fast alle verheiratet und haben Frauen und wir haben uns dann auch manchmal so getroffen in größeren [00:10:00] Gruppen mit deren Frauen auch oder auch so. Wir als Double Date, als Paare und so, aber ich muss auch sagen, dass ich dann die Frauen nicht so offen mir gegenüber erlebt habe. Ich habe auch Schwierigkeiten hatte, Bisher da so richtig Anknüpfungspunkte zu finden, weil die Lebensrealitäten doch einfach sehr, sehr verschieden sind. Also es ist halt so, als typisch indonesische Frau lebst du halt im Haus deiner Schwiegereltern mit und bist da auch irgendwo so ein bisschen untergeordnet.

Das ist halt die traditionelle Rolle. Und die meisten, die ich jetzt hier so kennengelernt habe, sind da auch irgendwo so mehr oder weniger drin. Ja, sie haben… Alle Jobs, aber sie haben auch alle Kinder, die schon älter sind, weil sie halt auch schon verheiratet sind, seit sie irgendwie 23 sind und dann auch gleich ein Kind gekriegt haben und das ist halt, ja, da bin ich halt einfach 15 Jahre hinterher so ungefähr.

Das [00:11:00] ist halt irgendwie eine ganz, ganz andere Lebensrealität und da habe ich auch schwierig Anknüpfungspunkte gefunden. kenne durchaus Indonesier die ich sehr sehr gerne mag, mit denen ich mich super gut und auch tiefgreifend unterhalten kann zum Beispiel ein Freund von meinem Mann der ist sehr künstlerisch interessiert und begabt der macht Filme der reist super viel der hat ein eigenes Café hier aufgemacht mit japanischen Teezeremonien zelebriert und das hat er ist ja extra nach Japan gereist und hat sich das da angeschaut wie das geht und so das ist alles super cool Aber der hat halt überhaupt keine Zeit weil der ist super busy mit seinen ganzen vielen Milliarden Projekten Der ist auch nicht verheiratet also der hat da so einen ganz anderen Lifestyle.

Das ist schon der Grund, warum wir uns vielleicht auch so gut verstehen und warum wir uns tiefgründig unterhalten können, weil er ist halt weit gereist er hat viel gelesen er liest auch Bücher und sowas Was jetzt, muss man fairerweise sagen, in [00:12:00] Indonesien auch nicht so verbreitet ist, Bücher zu lesen.

Die sind halt auch teuer, also muss man auch dazu sagen, Leute können sich auch nicht das unbedingt leisten, ja, und ja, die meisten hängen dann schon lieber am Handy, dann muss man es halt so sagen. Ja, nur gut, diese Person ist halt super beschäftigt So, jetzt ist das natürlich meine persönliche Wahrnehmung aber wenn ich mich mit anderen unterhalte, also ich habe ja dann schon so auch durchaus meine Freunde, ja, die ich hier gefunden habe, die auch Deutsche sind, die eben auch mit Indonesiern verheiratet sind, die aber leider auch nicht so nah bei mir auf Bali leben, dass wir uns regelmäßig sehen können.

Wir tauschen uns aber halt viel über WhatsApp aus und das muss ich halt sagen, das ist so mein Ding, wo ich halt wirklich meine Freundschaften pflege, auch zu meinen alten Freunden in Deutschland oder eben jetzt zu denen, die ich hier in Indonesien habe, wenn sie halt nicht direkt nebendran wohnen, was sie halt leider nicht tun. Und da bekomme ich schon mit, dass es denen sehr, sehr [00:13:00] ähnlich geht. Also, dass es für sie auch nicht leicht ist, hier Freundschaften also wirklich so tiefer gehende Freundschaften zu finden. So Bekanntschaften die man hin und wieder mal irgendwie trifft oder mit denen das auch ganz nett sein kann oder auch mal eine gute Zeit haben kann das ist nicht so schwierig das findet man irgendwie dann schon also zumindestens hier auf Bali kommt aber halt auch immer darauf an was man will und meistens ist es ja so dass es mal für eine Zeit irgendwie auch ganz gut geht aber wenn man halt wirklich so dran denkt okay ich bleibe hier und ich will hier so meine Zukunft aufbauen dann kann es schon sein, je nachdem wie man persönlich so ist, dass es einem extrem fehlt.

Ich muss sagen, es hat mir eine Weile sehr sehr gefehlt. Dann Kam irgendwie Corona und das war ja sowieso irgendwie, man musste sowieso irgendwie sich andere Wege suchen, Leuten in Kontakt zu kommen. Und da habe ich mich vielleicht auch so ein bisschen abgekapselt und bin immer noch da so ein bisschen drin und mache halt [00:14:00] viel, ja, so dass ich halt dann über WhatsApp schreibe oder dann auch mal eben telefonieren und sowas Und Unternehmungen ja muss ich sagen, machen wir halt jetzt oft einfach, also entweder vor dem Kind, mein Mann und ich zusammen oder dann jetzt halt zu dritt und das reicht mir irgendwie auch.

Also momentan das kann sich sicherlich auch noch wieder ändern. Im Moment muss ich sagen, ist es gut so wie es ist. Ich habe auch echt genug zu tun mit Business und Familie und Katzen Bleibt auch gar nicht so viel Zeit, aber grundsätzlich ist es was, was für viele ein Thema ist, was ich weiß. Und Gunda du hast da ja mir erzählt, dass du da auch schon spezifische Erfahrungen gemacht hast, die vielleicht gar nicht so toll.

waren. Und vielleicht kannst du da mal von deiner Seite noch erzählen Vielleicht hast du auch noch andere Aspekte, die du beleuchten kannst, als das, was ich jetzt dazu gesagt habe. Bin gespannt, was du noch erzählst.

Gunda: . Ja, also auf jeden Fall würde ich gerne mal da [00:15:00] anknüpfen wo du schon ein bisschen was dazu gesagt hast und zwar das auf Bali natürlich, so stelle ich mir das nämlich auch vor, dass man da zwar viele Kontakte findet, aber dass das alles sehr schnelllebig ist, weil du einfach auch viel diese eben digitalen Nomaden da hast, die mal kommen für ein paar Wochen, ein paar Monate und dann ziehen sie wieder weiter.

Und so hätte ich das auch eingeschätzt. Also ich kenne das auch, ich war ja früher lange in Thailand, also ich kann jetzt auch nur den Vergleich zu Thailand ziehen. Und da war das ja auch so. Also ich habe dort auf einer Taucherinsel gelebt wir waren alle Tauchlehrer und waren da voll in dieser Bubble drin.

Und da kamen auch immer wieder Leute, die haben dann irgendwie ihren Divemaster gemacht, über Wochen über Monate und die sind dann weitergezogen. Und es war ein ständiger Wechsel an Kommen und Gehen. Genau wir hatten zwar auch ein ziemlich festes Team dann an Expats auch, würde ich jetzt mal sagen, wir Tauchlehrer, aber es war ja auch klar, dass das keiner für immer macht, dass das auch irgendwie nur eine gewisse Zeit war, ein paar Jahre und dass man dann weiterzieht.

Ja, aber das stelle ich mir auf jeden Fall im Bali ein bisschen [00:16:00] schwierig vor und Da wäre ich, glaube ich auch eher dann zurückhaltend, weil ja, irgendwie man hat ja keine Lust daran, alle paar Wochen oder alle paar Monate dann irgendwie, es braucht ja auch Zeit, bis man warm wird, bis man wirklich sich austauscht und so weiter und auch tiefe Gespräche führt und weiß ich nicht.

Also da bin ich, glaube ich ganz froh, dass ich hier zurückgezogen in meinem Dschungel lebe, wobei es wieder das andere Extrem ist, aber da komme ich gleich noch darauf zu sprechen. Auf jeden Fall was die Expats betrifft meine Erfahrung… Die ist so, ich habe ja bis jetzt nur in abgelegenen Regionen gelebt, also in Ostindonesien vorher in Raja Ampat, jetzt auf den Molukken das sind ja wirklich eher unbekanntere Regionen sage ich jetzt mal, wo es nicht so viele Expats hat, wobei Raja Ampat jetzt auch immer voller wird, aber ich habe dort tatsächlich…

Zwei drei also eigentlich zwei immer noch ziemlich gute Freunde da war noch ein dritter im Bunde aber mit dem habe ich nicht mehr so viel in Kontakt [00:17:00] und ich habe da die Erfahrung gemacht es ist zwar schwieriger jemanden zu finden aber wenn man einmal jemand findet dann ist das auch etwas Längeres und was Tieferes habe ich so das Gefühl weil die Leute dann auch wirklich dort bleiben und nicht mal nur kurz so eine zum weiß ich nicht für eine Erfahrung kommen sondern dann wirklich sich dort was aufbauen Und auch mit ganz anderen Herausforderungen zu kämpfen haben und es schweißt nochmal ganz anders zusammen.

Ich habe neulich auch mit dem einen telefoniert, wir haben uns kaputt gelacht einfach wieder, weil er wollte mir irgendwas erzählen und ich habe gesagt, ich weiß schon, du brauchst es gar nicht sagen, ich verstehe das schon. Er sagt dann das ist so schön, wenn ich mit dir spreche, weil wenn ich das daheim erzähle, die meinen wieder, ich übertreibe Das ist ja auch wieder sowas was wir hier alles erleben.

Die denken dann, wir übertreiben und das stimmt ja gar nicht und das ist ja gar nicht so schlimm. Und wenn man aber dann untereinander irgendwie spricht, jemand, der halt auch diese ganzen Struggles durch hat und immer noch kämpft und so damit, dann ist es halt was ganz anderes. Und da kann ich mir vorstellen, dass das dann schon auch wirklich was Längeres ist.

Dass das dann wirklich auch eine Freundschaft ist, die länger hält. Und auch [00:18:00] jetzt, also wir leben jetzt seit vier Jahren auf den Molukken und ich habe mit denen immer noch Kontakt. Es war nicht mehr so viel natürlich. Wir haben damals sogar zusammen gewohnt in so einem Kos-Kosan. Da hatte jeder so ein Zimmer und es war halt nochmal was ganz anderes, so wie eine WG.

Aber ja, wir wissen halt, wir können uns immer anrufen und dann ist es halt easy, auch wenn man sich austauscht irgendwie. Also das ist so der Unterschied zu hier, die Erfahrung, die ich eben gemacht habe. Also es ist schwieriger jemanden zu finden aber wenn man jemanden findet, ist es, glaube ich, dann schon eher was, ich sage jetzt mal, was Ernsteres Genau, soviel zu den Expats.

Bei den Locals da ist es natürlich ein bisschen anders und ich kann halt auch nur von meinen Erfahrungen erzählen und auch von dem, was mir mein Mann erzählt. Weil der erzählt mir halt ganz, ganz viel, weil er, ich glaube, das ist auch vielleicht so bisschen ein Unterschied zu deinem Mann ist Der ja auf Bali die meiste Zeit auch war und wahrscheinlich auch viele Freunde noch aus der Kindheit hat und das sind dann wirklich so die Freundschaften weil mein Mann der hat ziemlich früh sein Dorf verlassen hat in verschiedenen [00:19:00] Regionen gearbeitet und er sagt halt richtig, er hat selber keinen richtigen Freund mehr und die richtigen Freunde die hat man nur, wenn man die von klein auf hat in Indonesien weil er selbst sehr sehr misstrauisch ist, was andere Menschen betrifft also Locals auch, weil er sagt, es wird einfach so viel ja, auch Schabernack getrieben.

Das sage ich immer so gern. Aber halt einfach, die Leute sind nicht unbedingt immer ehrlich, sie sind auch schnell neidisch und so. Also das ist natürlich jetzt alles sehr verallgemeinernd das darf man nicht auf alle Indonesier jetzt wieder beziehen. Aber das sind so die Erfahrungen die er gemacht hat.

Ja, also das ist schon okay, so oberflächlich Aber man braucht sich da nicht unbedingt im Nachhinein auf die Person wirklich verlassen. Und das sind die Erfahrungen, die er in all den Jahren überall gemacht hat. Und das lässt mich dann schon auch so ein bisschen diese Distanz wahren. Also [00:20:00] wenn er mir das schon erzählt und er selber so da vorsichtig ist, dann färbt das natürlich auf mich auch ab.

Und er sagt dann auch tatsächlich, noch schlimmer ist es, also schlimmer noch schwieriger sage ich mal, ist es jetzt für ihn, weil er eben mit mir zusammen ist. Also tatsächlich hier, auch vor allem hier auf der Insel, die sehen halt mich als Expat, als Bule, wie sie sagen. Das ist halt die reiche Frau aus dem Westen.

Ob es stimmt oder nicht, ist erstmal dahingestellt. Und viele versuchen dann halt auch irgendwie eine Beziehung aufzubauen oder in unsere Nähe zu kommen, weil sie sich halt langfristig irgendwas erhoffen. Das muss man einfach so klar sagen. Und da hat sogar mein Mann einfach mittlerweile so viel Misstrauen und Sorge, dass er da schon…

Ja, also es ist wirklich sehr vorsichtig. Und meistens ist es dann auch so. Also ich weiß nicht, ob es dann auch an uns liegt, an unserer Einstellung, dass wir das eh schon so erwarten. Aber oft wird es dann halt auch bestätigt dass es im [00:21:00] Endeffekt darum geht, können sie bei uns arbeiten oder können sie irgendwie…

Was wir halt auch für Sachen erleben, da kommen Leute her, die wir nicht kennen, die fragen uns dann nach Geld, aber schon jetzt nicht nach irgendwie Kleingeld, sondern ein paar Millionen und sagen dann, naja, ihr könnt ja stattdessen unser Landzertifikat haben, so als wären wir eine Bank und so, so macht halt die Bank das so als Garantie und sowas.

Also wo ich mir dann denke, ja, das ist halt vom Mindset her ganz woanders und da kann man noch so offen sein und auf die Leute zugehen, aber… Es ist wirklich schwierig, irgendwie einen gemeinsamen Nenner zu finden oder Gespräche wirklich zu führen. Wie du auch vorhin gesagt hast, viele Frauen die haben dann jung geheiratet haben dann ihre Kinder, das sehe ich halt hier auch.

Natürlich von unseren Helfern, von unserem Gärtner und so, die Frau, also das sind alles süße Mädels und so. Ich unterhalte mich auch mit denen, aber über was will ich mit denen reden, außer jetzt irgendwie Haushalt Kochen Kinder. Die waren [00:22:00] ja noch nie irgendwo, die wissen nichts von der Welt und das ist halt wirklich schwierig.

Also tatsächlich, ja. Das ist so die Erfahrung mit Locals hier auf der Insel. Jetzt habe ich ja vorher in einem Resort gearbeitet in Raja Ampat und ich glaube, wenn man im Tourismusbereich auch mal unterwegs ist, dann ist es vielleicht auch noch mal interessanter was man da für Locals trifft die auch in dem Bereich arbeiten, wie du jetzt auch sagst dieser eine Freund von deinem Mann, mit dem du dich gut unterhalten kannst, klar, weil der halt ein ganz anderes Mindset hat und das ging mir auch so in dem Resort, da hatte ich auch tatsächlich eine Assistentin also ich war die Managerin und sie war meine Assistentin, das war eine Balinesin muss ich jetzt auch noch dazu sagen, die selber sehr viel Erfahrung auch im Tourismusbereich schon hatte.

Ich glaube, sie hat auf dem Schiff oder irgendwo gearbeitet, in verschiedenen Resorts und so. Also auch perfektes Englisch und kannte sich auch so mit unserem westlichen Mindset aus. Und also war ziemlich cool drauf. Wir haben uns echt gut verstanden und wir haben da auch viel gemeinsam gemacht, weil wir ziemlich gleichzeitig [00:23:00] angefangen haben und dann praktisch von so einem anderen Manager-Assistenten-Pärchen das dann übernommen haben, also von so einem Duo und wir dann auch vieles nochmal vielleicht geändert haben oder so gemacht haben, wie wir das wollten und das hat natürlich auch uns zusammengeschweißt und Ja, wir haben uns da auch viel geteilt, auch privat und wir saßen ja da auf einer einsamen Insel mehr oder weniger.

Also außer den Gästen hatten wir ja nur uns Mitarbeiter. Und ich hatte schon sehr das Gefühl, dass ich ihr vertrauen kann und Ja, also jeder, der auch vorher so ein bisschen die Story von mir kennt, wie ich meinen Mann kennengelernt habe. Ich habe ihn da in dem Resort kennengelernt Er war da der Mitarbeiter.

Unsere Beziehung war nicht so gern gesehen. Das heißt, es war am Anfang alles sehr, so ein bisschen, ich will nicht sagen heimlich, weil wir haben es nie wirklich verheimlicht aber das war alles ein bisschen erstmal vorsichtig austesten Und sie wusste das aber auch alles und ich hatte auch das Gefühl dass ich immer vertrauen kann und sie da irgendwie eine Art Freundin war und sie hat mich da auch immer bestärkt dass ich meinen Weg gehen soll [00:24:00] und kennt ja auch ihn und so und ja stand da immer hinter uns und hat sogar zwischendurch mal so gecovert oder so wir uns dann getroffen haben und hat dann irgendwie sagt nee passt schon ich kümmere mich um die Gäste macht ihr mal so da euer Ding also es war ja schon so ziemlich in Ordnung eigentlich was ich jetzt so eingeschätzt hätte und dann ja habe ich aber im Nachhinein erfahren als ich dann die Insel verlassen hab dass sie mir schon während der Zeit ziemlich in den Rücken gefallen ist und halt bei der Chefin dann schon eigentlich viele Dinge erzählt hat die ich ihr dann natürlich im privaten erzählt hat vertraulich auch dann mit ihm was ihn irgendwie betrifft und unsere Beziehung.

Also sie ist mir dann ordentlich in den Rücken gefallen und ist danach auch Managerin geworden. Also es hat bestimmt auch irgendwas damit zu tun, weil sie dann im Endeffekt auch meine Position bekommen hat. Aber das hat mich schon sehr, sehr schockiert muss ich sagen, weil wir haben dort schon… Also ich war ein Jahr dort und sie ist kurz [00:25:00] nach mir gekommen und in der Zeit, wir waren jeden Tag zusammen.

Wir haben uns jeden Tag getroffen, wir haben uns jeden Tag unterhalten und ja, das war schon hart. Das war so eine Erfahrung, wo ich jetzt wirklich sage, wow. Da möchte ich jetzt auch nicht mehr irgendwie mit einer Indonesierin oder mit einem Indonesier so eng miteinander sein. Das prägt halt einen. Und in Kombination dann mit dem, was mein Mann erzählt, muss ich sagen, dass ich da dann wirklich auch echt meinen Abstand erhalte.

Was natürlich schade ist, weil wir leben ja hier auch irgendwie in Indonesien und wollen ja auch mit den Menschen was zu tun haben, uns austauschen und uns auch irgendwo integrieren. Wobei ich aber sagen muss, weil den Eindruck hatte ich in Thailand auch, dass das mit der Integration einfach schwierig ist, wenn das so verschiedene Kulturen sind und wenn das auch so offensichtlich andere Menschen sind.

Also ich meine, ich kenne das auch in Thailand, Leute, die dort 20 Jahre [00:26:00] gelebt haben und die Sprache fließend sprechen. Du bist einfach ein Ausländer Du siehst ausländisch aus und egal wie gut du die Sprache kannst, kann ich jetzt auch fließend, egal wo du hinkommst, die Leute sehen dich erst mal als Ausländer und deswegen wirst du von Anfang an anders behandelt.

Ich habe das Gefühl, dass das auch immer so sein wird. Da können wir noch so sehr versuchen uns zu integrieren, aber das ist einfach so dieses Offensichtliche. Und so bleibt man halt irgendwie in so einer Bubble drin, was eigentlich ziemlich schade ist. Aber ich denke, hast du ja ähnlich gesagt. Jetzt wollte ich aber abschließend noch eine Sache sagen, weil wir ja hier auch sehr abgelegen leben in unserem Dschungel und wir haben schon auch gemerkt, gerade so im letzten Jahr, dass wir dann schon dadurch sehr, sehr einsam sind.

Also mein Mann hat keine Freunde wirklich und ich ja auch nicht wirklich und wir haben zwar hier, wie gesagt, die Leute, die uns dann immer mal wieder helfen oder die halt wirklich auch dauerhaft hier sind. Aber wie gesagt, sind ja trotzdem auch irgendwo [00:27:00] Mitarbeiter. Das ist ein anderes Verhältnis. Da kann man auch wirklich nicht von Freunden sprechen.

Und da haben wir dann auch gemerkt, okay, einfach nur zu zweit ist dann auch irgendwie… Also noch so eine tolle Beziehung haben, aber es ist ja auch nicht gesund auf Dauer wenn du nicht irgendwie mal andere Einflüsse hast und irgendwie so Input von anderen Menschen. Und.. Deswegen kam auch der Gedanke zu dieser Community.

So wollte ich es eigentlich jetzt mal so in den runden Abschluss bringen, was wir ja schon mal vorgestellt hatten in der Folge vorher. Ich glaube, Folge 6 war das, wo wir gesagt haben, wir suchen einfach Leute, die auch hier so leben möchten wie wir. Und so haben wir dann unsere eigene kleine Bubble so um uns rum.

Genau, weil, das ist trotzdem noch das Letzte, ich auch gemerkt habe, ich habe auch noch enge Freunde in Deutschland. wenige, aber es sind noch ein paar da. Aber selbst wenn ich… Es gibt so Dinge… Wenn ich mit denen darüber rede, gerade wenn die mit Indonesien zusammenhängen viele verstehen das einfach nicht, weil die haben hier nie gelebt.

[00:28:00] Das ist halt dann das wieder, was ich am Anfang erzählt hatte mit den anderen Expats, die da in Raja Ampat leben, die Freunde von mir. Man tauscht sich aus und es ist sofort Verständnis da. Und das ist dann auch wieder so, ich habe gute Freunde in Deutschland und ich liebe sie und möchte sie nicht missen Aber da stoße ich auch immer wieder an meine Grenzen, dass ich mir oft denke, naja, wir leben halt in verschiedenen Welten und das ist so schwierig manchmal auch da was zu teilen, weil einfach die Rückmeldung die kommt, es kann keiner nachvollziehen.

Deswegen ist es schon, glaube ich wichtig, dass man auch vor Ort irgendwie Leute hat, die so ein bisschen das ähnliche Mindset haben, also die auch schon aus dem Westen irgendwie kommen oder vielleicht lange dort gelebt haben und dann einfach aber auch hier wissen, wie es hier ist mit diesen ganzen Herausforderungen.

Genau, jetzt glaube ich, habe ich alles gesagt.

Katha: aber definitiv das geht mir auch so mit meinen alten Freunden aus Deutschland, die das ist natürlich, also selbst wenn sie es versuchen, [00:29:00] manche Sachen kann man einfach nicht nachvollziehen egal wie sehr man es irgendwie versucht, das ist ja auch gar nicht böse gemeint oder so, geht mir auch so. Ich bin zum Beispiel in so einer super tollen Mama-Community von Leuten, die zur ähnlichen Zeit Kinder bekommen haben, aber einige Sachen kann ich mit denen einfach nicht besprechen, weil das, ja, das ist also… Oder manche Sachen, die die auch besprechen, wo ich denke so, hä? Also das ist einfach, ja, da geht es einfach darum, wo man lebt und in welchem System man sich bewegt ist einfach nochmal eine ganz andere Sache. Weswegen ich jetzt auch froh bin, dass ich eben die zwei Freundinnen von mir hier gefunden habe, die indonesische Partner haben.

Sie sind jeweils Deutsche und sie haben beide wirklich fast zum gleichen Zeitpunkt auch ein Kind bekommen, auch hier auf Bali und sie leben zwar nicht in meiner Nähe, aber wir können uns trotzdem .austauschen und das ist weil es gibt einfach ganz andere Herausforderungen. Es ist einfach so und auf zwei Punkte wollte ich nochmal ganz kurz [00:30:00] eingehen bevor ich dann hier den Abschluss mache. Die du gesagt hast, ja, mein Mann, also der ist immer nur hier, also der ist zwischen seinem Heimatdorf und Denpasar hin und her gependelt, das ist eine Dreiviertelstunde mit dem Roller fahren, also so weit raus ist er nicht gekommen und Er hat jetzt nicht so super viele Freunde, er ist auch nicht so der mega social Typ, also er ist jetzt nicht so der der so ganz viele Leute irgendwie um sich hat und will und braucht. Er hat noch so vereinzelt welche eben aus der Schulzeit und dann seine Freunde, mit denen er auch dann ab und zu mal irgendwie was macht oder so, die sind halt vor allen Dingen vom Studium. Und, ähm… Klar, aber die kennt er eben schon lange und bei denen wissen wir aber auch so, okay, auf wen kann man sich da in welcher Form verlassen.

Also bei manchen weiß man das, wenn die sagen irgendwie so, ja, [00:31:00] ja wir treffen uns dann und dann, dann weißt du eh so, ja, ja wir gucken aber fünf Minuten vorher, ob es noch stattfindet oder nicht, so ungefähr. bei anderen weißt du aber genau, okay, da kannst du dich super drauf verlassen Also ich weiß du das zum Beispiel hier mit Geld verleihen also Geld verleihen hier ist ja echt, man wird halt schon öfter mal gefragt, ob man irgendwie Geld leihen kann und ich mache das normalerweise nicht, wenn ich Geld, also ganz, kommt drauf an wie viel auch, aber wenn ich Geld mal gebe, dann verschenke ich das, weil ich weiß, das funktioniert nicht das zurückzubekommen, außer wirklich ein Freund von meinem Mann, der hat sich bei uns 5 Millionen geliehen und das ist der einzige, dem ich das auch so wirklich geliehen hätte und wir haben es wirklich innerhalb von kürzester Zeit zurückbekommen.

Also was heißt kürzester Zeit, aber halt hat uns dann auch immer auf dem Laufenden gehalten und so, wie es jetzt aussieht. [00:32:00] Und Ja, würde ich aber bei anderen auch nicht machen. Ist ja bei Freunden aus Deutschland eine andere Sache. Gut, leiht man auch nicht jedem Geld, aber zumindest irgendwie. Hier weiß man halt, es ist… Sorry to say, aber es ist wirklich so, du weißt okay, dass du es wieder bekommst, ist doch eher unwahrscheinlich ja, und das was du gesagt hast mit dem dass Leute sich was erhoffen oder so das kennen wir hier auch nicht unbedingt so dass sie jetzt so viel Arbeit von uns wollen oder so, weil dann gibt es ja auf Bali einfach viele andere Möglichkeiten.

ich glaube, es ist schon klar, dass sie jetzt hier nicht super viel Arbeit zu vergeben haben. Das ist bei euch vielleicht ein bisschen anders. Ihr braucht ja dann auch einen Gärtner und so für die Tiere und sowas. Aber was meinem Mann schon oft aufgefallen ist und was ihn immer wieder ärgert ist dass Leute zum Beispiel aus seiner Schulzeit sagen, Oder die er halt von früher kennt, die ihn immer ignoriert haben, ja, weil er halt irgendwie halt nicht so zu den [00:33:00] Coolen gehört hat damals und so, die dann jetzt so irgendwie ihn plötzlich irgendwie anschreiben und so, ah und oh, du warst in Deutschland, wenn er vielleicht was in seiner Story hat auf Instagram oder so, die dann auf einmal so oder die dann, Bei so Reunion-Treffen oder sowas irgendwie plötzlich mit ihm reden und so total nett sind oder sowas oder wenn man sich irgendwie so trifft und er kommt dann immer und sagt so, hey, ich weiß auch nicht, was der jetzt irgendwie, der hat nie mit mir geredet und jetzt auf einmal redet er mit dir, das ist mit mir, das ist doch nur wegen dir.

Ja so und Da ärgert er sich auch manchmal echt drüber dass dann die Leute auf einmal irgendwie ihn wahrnehmen, weil er jetzt halt eine deutsche Frau hat. Das stört ihn dann schon. Das kann ich auch verstehen. Das finde ich auch immer irgendwie ätzend. .

Gunda: Ja aber da möchte ich vielleicht noch mal kurz was dazu sagen. Es ist halt schon, muss man auch einfach sagen, trotzdem irgendwo so ein Statusding. Wenn einer eine ausländische Frau hat oder einen ausländischen Mann, das bedeutet für die was. Und [00:34:00] uns passiert es auch oft hier, wenn wir auf der Straße sind, also total unverschämt dass dann irgendwie ein Local dann zu ihm sagt, Ey, super, hast eine Bule abbekommen, wie hast du denn das gemacht?

Aber so voll auf eine Art und Weise wo denkst, boah, das ist halt gar nicht nett oder so. Ja, aber das ist für die halt, die meinen dann, er hat da irgendeine Show abgezogen oder so, um dann mich an Land zu ziehen, so ungefähr, damit er dadurch ein besseres Leben hat oder was auch immer. Also das muss man halt leider schon auch sagen.

Und dementsprechend ja, .

Katha: hier ganz genau das

Gleiche Also ich sage jetzt mal selbst auf Bali, wo ja wirklich viele irgendwie Ausländer unterwegs sind. fahren ja oft so mit Online-Taxi Grab, Go-Car und so, weil wir kein eigenes Auto haben und halt längere Strecken dann nicht so gerne mit dem Roller fahren. Und wie oft passiert es uns, dass gefragt wird, also und ich verstehe es ja, ich verstehe es ja alles, nur die… [00:35:00] Menschen glauben ja immer, ich spreche kein Indonesisch oder selbst wenn es Balinesisch ist, verstehe ich es zum größten Teil. Und dann ist es immer so, oder nicht immer, aber schon wirklich oft so, oh, ja, ist das deine Frau?

Wo kommt sie her? Auch Deutschland. Boah, wie cool, ja, voll toll, ja, eine deutsche Frau zu haben, das muss ja super toll sein und so. Und mein Mann sagt dann immer… Es ist genau so, irgendwie so. Früher wurde er auch total oft gefragt, wie er das denn gemacht hat, dass er mich

gekriegt hat und so. Ich.

habe ihm dann immer gesagt, er soll einfach mal erzählen er hätte Handstand gemacht und dann hätte ich mich sofort in ihn verliebt oder irgendetwas Dummes antworten. Ja, das ist hier ganz genau so, also…

Gunda: Also mein Mann hat sogar schon mal gesagt an einem Warung, weil eine Frau gefragt hatte, na was hast du denn gemacht, dass du sie bekommen hast? Und dann hat er einfach gesagt, naja Magic, weißt du, und die glauben ja da noch alle dran, ne? Und die war die ist bleich geworden und hat die mit großen Augen angeschaut und hat ihren Mund gehalten, die hat das wirklich geglaubt und wir haben es kaputt gelacht, das [00:36:00] war der Wahnsinn.

Ja, also manchmal muss man halt auch schlagfertig sein, aber ich sehe schon, da müssen wir mal eine eigene Folge machen, so über Beziehungen und sowas weil das ist. Mir ist es auch vorhin eingefallen, wo du sagst, du hast Bekannte oder Freunde, die auch mit Indonesien verheiratet sind. Also wenn ich mit meinen Freundinnen in Deutschland mal über meine Beziehung spreche oder das macht man ja, wenn man irgendwas hat oder so, dann teilt man das und tauscht sich aus und Das ist ganz schwierig, auch Beziehungsratschläge anzunehmen aus Deutschland oder von Deutschen oder von Menschen, die dort leben, weil die kulturellen Unterschiede so groß sind, dass man das nicht mit Beziehungen mit Deutschen vergleichen kann.

Es ist ganz, ganz schwierig, das zu verallgemeinern. Das kennst du wahrscheinlich

Katha: Ja, definitiv.

Gunda: Genau, das ist dann schon schön, wenn man sich ein bisschen austauschen kann, also auch wir jetzt oder so, wenn man einfach weiß, oh ja, die hat auch einen indonesischen Mann, wie geht es denn der eigentlich damit?

Also [00:37:00] es ist halt ähnlich.

Katha: da können wir mehrere Folgen draus machen, aber das müssen wir definitiv machen. Es ist auch immer so schön die Frage, ist es weil er ein Mann ist oder ist es weil er aus Indonesien kommt? Oder noch spezifischer weil er Balinese ist, da gibt es ja auch noch so ein paar Sachen. Ja, ja,

Gunda: gut, aber ich würde sagen, trotzdem, dass wir jetzt abschließen. Du hast uns ja noch was mitgebracht

Katha: Heute bin ich dran mit dem Business Quick Tipp

und es geht darum, dass es manchmal so ist, dass wir einfach unglaublich viele Aufgaben haben oder Sachen zu tun haben, Und aber vielleicht auch gerade in herausfordernden Lebenssituationen sind vielleicht gerade nicht so viel Zeit, nicht so viel Energie haben, irgendwie alles zu erledigen was man eigentlich irgendwie tun müsste, so in Anführungsstrichen, um [00:38:00] irgendwie, ja, das Business irgendwie so super zum Erblühen zu bringen.

Da gibt es ja tausende Aufgaben und gerade… Ja, wir haben ja dann meistens irgendwie kein Team oder was, an die man irgendwas abgeben kann, sondern die allermeisten von uns haben ja wenn sie Glück haben, irgendwie jemanden sie mal ein, zwei Sachen ausgelagert haben, irgendwie, aber viele ja auch nicht und sind da wirklich komplett solo selbstständig.

Und da habe ich einen Tipp mitgebracht und der heißt, mach das bare minimum. Also bevor irgendwie Tausende Aufgaben hinten runterfallen oder du versuchst irgendwie alle Bälle in der Luft zu halten und am Ende aber hast du gar keinen mehr irgendwie in der Luft, sondern alle sind auf den Boden gefallen. Schau mal, okay, was ist denn wirklich wichtig? Also da ist einmal priorisieren total wichtig, zu sagen, okay, was ist denn wirklich wichtig? Und dann auch eine Liste zu machen, zu gucken und dann aber auch nochmal bei diesen Aufgaben, die wirklich, wirklich wichtig sind, damit [00:39:00] dein Business weiter bestehen kann, nochmal zu gucken, was davon ist quasi das Bare Minimum, damit der Patient überlebt also so nenne ich das jetzt mal ganz.

drastisch. kannst erst mal du kennst vielleicht hier in diesem, jetzt fällt mir nicht ein, wie dieser Film heißt, wo sie die Patienten markieren mit dem Lippenstift, ob die noch behandelt werden oder ob es quasi schon vorbei ist. Was ist denn das hier? Also .

diese Triage machen. Gucken, sie haben zu viele Verletzte wir gucken, ja, es ist echt makaber und so das wird ja auch wirklich gemacht, aber halt so aufs Business übertragen zu gucken, okay, welche Aufgaben hier haben wir denn, die jetzt wirklich auch einfach mal hinten runterfallen dürfen, wo es jetzt irgendwie okay ist und welche brauchen wir aber wirklich, um das Ding jetzt so einigermaßen auf der Schiene zu halten und was davon ist quasi die Beatmungsmaschine, die notwendig ist, damit es [00:40:00] einfach noch überlebt den wieder richtig auf die Beine bringen.

Das machen wir dann in besseren Zeiten, aber jetzt müssen wir irgendwie hier so Notfallmodus fahren und dann wirklich zu gucken, okay, was sind die Aufgaben die richtig das absolute Minimum was du machen musst, damit… der Patient nicht verstirbt und die schreibst du dir auf und die kannst du dann schauen, dass du sie umsetzt und das kann zum Beispiel dann auch sowas sein, wie eben Content musst du halt irgendwo machen, wenn du Kunden akquirieren musst, also wirst du ja irgendwie Kunden akquirieren, wenn du sagst okay, ich mache das halt über meinen Content und dann kannst du nicht sagen, ich mache jetzt ein halbes Jahr irgendwie gar kein Content mehr oder so, das wird nicht funktionieren, dann wird der Patient vielleicht nicht überleben, aber du musst es auch nicht fünfmal die Woche irgendwie dann posten und dir das vornehmen, sondern dann sagst du vielleicht, okay, komm, mein Bare Minimum ist jetzt zweimal im Monat muss ich irgendwie hier was machen.

Das ist nicht viel, damit wird nicht [00:41:00] viel gehen, aber das hält mich irgendwie so weit am Leben. Also das jetzt nur als Beispiel oder… meine Buchhaltung ich muss mindestens einmal im Monat in mein Konto reinschauen, für mindestens einmal fünf Minuten da reinschauen, um zu wissen, was ich irgendwie da regeln muss, dann ist das dein Bare Minimum, also sowas ist wirklich damit gemeint und das ist wirklich so der Notfallfahrplan und das ist mein Business-Tipp, wenn du zu viele Bälle hast, die du nicht in der Luft halten kannst, bevor sie alle runterfallen auf den Boden, mach dir so einen Fahrplan und schau dann und ja, bare minimum. So, das war’s. Gunda willst du was dazu sagen? Du nickst die ganze

Gunda: Danke für den Tipp, Katja. Sehr wertvoll weil ich kann das nachvollziehen. Das ist auf jeden Fall denke ich, was super wichtig ist für alle Solo-Selbstständige da draußen, die jeden Tag eine To-Do-Liste haben, die aus allen Nähten platzt. Ja, super.

Katha: Wir

Gunda: den Punkt

[00:42:00] Vielen, vielen Dank.

Katha: da müssen wir vorsorgen und dann, wenn wir wieder Land unter den Füßen haben, dann kann man auch wieder mehr machen. Ja, das war’s für heute mit der persönlichen Folge Freundschaften in Indonesien Wie sind unsere Erfahrungen Das nächste Mal werden wir über den Impact der digitalen Nomaden in Indonesien sprechen.

Das wird auch sehr, sehr spannend. Also hört da auf jeden Fall wieder rein. In zwei Wochen kommt dann die nächste Folge. Das war’s für heute von uns. Wir wünschen einen schönen Tag oder Abend oder Nacht und wir hören uns beim nächsten Mal.

Gunda: Bis zum nächsten Mal.

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Gunda

lebt seit 2017 in Indonesien und ist seit 2019 als freie Autorin und Texterin selbstständig

Katha

lebt seit 2019 in Indonesien und ist seit 2020 als VA und VA-Mentorin selbstständig

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