Transkript

Katha: [00:00:00] Hi

Gunda: Katha! Und gleich mal zusammen losgelegt.

Katha: Genau, wir machen es ja jetzt ein bisschen anders. Auf Wunsch der Zuhörenden hier wird es jetzt wie ein Gespräch in unserem Podcast.

Gunda: Ja, bin ich gespannt, wie das läuft, wenn wir uns dann da gegenseitig ins Wort fallen. Aber wird bestimmt schön.

Katha: Ihr habt es so gewollt

Gunda: Ja, probieren wir es mal aus. Ja, super. Also ich freue mich, dass es weitergeht auch mit uns, mit unserem Podcast. Es hat jetzt ein bisschen länger gedauert Wir hatten eigentlich geplant Januar, aber ja, wir haben uns da auch nochmal zusammengesetzt und gebrainstormt und entschieden, dass doch der Valentinstag ein ganz guter Tag ist, um mal romantisch in den Podcast einzusteigen.

Was denkst du, Katha?

Katha: Ja, klar. Also Valentinstag ist jetzt nicht unbedingt so der Tag, den ich irgendwie zelebriere oder so.

.Das weiß [00:01:00] ich

nicht, wie es bei euch ist. Aber klar, ist natürlich ein guter Aufhänger um zu sagen, wir starten hier mit einem ganz speziellen Thema, was auch viele immer interessiert. Also ich habe auf jeden Fall Bock Ich freue mich, dass es weitergeht Hat ein bisschen länger jetzt gedauert weil ich noch mit meiner Familie in Deutschland war und dann mit der Rückreise und dort aufnehmen war dann so und naja bis man dann wieder ins neue Jahr gestartet ist aber jetzt geht’s los ja und wir sprechen heute über ein Thema was sich auch öfter mal gewünscht wurde immer hoch im Kurs und interessant ist da würde ich gleich einwerfen dass ihr uns auch ganz, ganz gerne eure Fragen rund ums Thema Auswandern, Arbeiten, Business in Indonesien, Beziehungen mit Indonesiern, Indonesierinnen Whatever, hier leben, [00:02:00] hier existieren, hier sein, hier heiraten, hier

.alles,

was euch anfällt, gerne, gerne als Fragen an uns, an unsere Mailadresse am besten oder über unser Instagram könnt ihr uns das auch zukommen lassen.

Gunda sagt nochmal gerade unsere Mailadresse, weil ich habe sie nicht im

Gunda: Ja, du bist ja eher für Instagram zuständig also gerne über Instagram auch oder dann Mailadresse ist hallo @ indonesien-podcast.de und wie die Fragen da so reinkommen, sammeln wir sie einfach, genau, und wenn wir dann genug zusammen haben oder ja, ein paar spannende Themen, dann machen wir da einfach mal so eine, ja, wir haben jetzt da noch keinen Namen, ne, So eine spontane Community-Q&A-Folge wo wir einfach diese Fragen beantworten.

Genau. Ja.

Katha: Q&A oder wie Katha gesagt hat, wie ich gesagt habe, was, F&Q oder so. Also

Gunda: [00:03:00] Genau.

Katha: weil es kommen immer mehr wieder Fragen und wir haben uns auch überlegt wir machen vielleicht regelmäßig mal auf unseren Instagram-Accounts auch so einfach einen Sticker in die Story, wo ihr auch Fragen dann zum Thema reinpacken könnt, die wir dann im Podcast auch mal besprechen

Gunda: Genau.

Katha: und so eine Frage, beziehungsweise vielleicht nicht eine konkrete Frage, aber so ein Thema, was doch viele immer umtreibt ist doch auch so, ja, wie ist das denn nun eigentlich mit einem Indonesier in einer Beziehung zu sein?

Also wir, Gunda und ich, können jetzt natürlich nur davon sprechen, wie es ist mit einem Indonesier, also

dem männlichen Paar in Beziehung zu sein, wie es ist mit einer Indonesierin

in Beziehung zu sein, da müsst ihr mal

Gunda: Habe ich noch keine erfahrungen ja

Katha: Weiß ich nicht. Also da können wir nur aus der Perspektive erzählen Aber das ist auf jeden Fall immer spannend, oder Gunda?

Das schwingt oft so mit in den [00:04:00] Fragen die wir so bekommen.

Gunda: Ja, und je mehr ich auch darüber nachdenke über dieses Thema oder was da auch mit da dran hängt, denke ich desto interessanter finde ich es auch eigentlich, also das zu beobachten Wie ist das so anders im Gegensatz jetzt zu, weiß ich nicht, einer deutsch-deutschen Beziehung oder europäisch ja, ist ja auch schon sehr ähnlich.

Ja, da bin ich jetzt auch gespannt, was du mir erzählst. Wir werden bestimmt wieder viele Gemeinsamkeiten haben. Und aber bestimmt auch so die eine oder andere, ja, Sache, die anders ist. Wie sieht es denn aus? Willst du da mal starten

Katha: ich finde das immer total schwierig, ich finde das sehr beeindruckend, dass du gesagt hast, du hast dir darüber schon so viele Gedanken gemacht, weil ich das auch immer versuche und dann, wenn ich das gefragt werde, fällt mir erst mal immer gar nichts ein so richtig, weil das so normal ist für mich, weil das ja mein alltägliches Leben ist, dass ich da [00:05:00] oft erst mal so gar keine Ideen habe und dann kommt so nach und nach, wo ich denke, ach ja, stimmt, das ist auch noch irgendwie anders.

Also was mir als allererstes einfällt, ist natürlich so, einfach die Art der Kommunikation ist so anders. Also erst mal abgesehen von der Sprachbarriere die man natürlich ja zu allermeist hat. Also selbst wenn jetzt beide, wie in unserem Fall, Sehr gut englisch sprechen, ist es trotzdem einfach so, ja, wir meinen trotzdem nicht immer das gleiche obwohl wir die gleichen Wörter benutzen, also es ist schon, das fängt schon bei so Kleinigkeiten an, wenn mein

Gunda: Ja.

Katha: ja, I will do that soon, also ich mache das bald, dann ist es so für mich irgendwie, dann ist es so, ja, ja, aber pass auf, es ist nämlich so, er meint damit so in drei Minuten und ich meine damit halt so, naja, Später, irgendwann am [00:06:00] Tag, nachher vielleicht, so heute Abend oder sowas ja, also das ist schon mal so ein ja, Konzept von Zeit ist irgendwie, aber geht in beide Richtungen, das ist nicht nur, dass es immer viel später ist, was Indonesier meinen, das kann auch mal irgendwie plötzlich jetzt heißen oder so oder auch so ne, dass hier ja oft so kommuniziert wird so, ja, ähm irgendwie, ähm Ja es wäre gut, wenn du das und das machen könntest oder so, aber eigentlich heißt es, ja, mach das.

so Sachen. Das ist natürlich, spiegelt sich auch wieder mit anderen Leuten draußen, aber in so einer Paarbeziehung hat das natürlich nochmal eine ganz andere Dynamik wenn man sich einfach auf der inhaltlichen Ebene auch nicht versteht und das nicht an einer Sprachbarriere scheitert oder hängt, sondern irgendwie an einem Verständnis von… Ja wie wie man eben Dinge ausdrückt also obwohl [00:07:00] man die gleichen Wörter benutzt

.meint man

damit ganz unterschiedliche sachen und ja so ich finde es auch sehr beeindruckend und das möchte ich immer noch sehr gerne von meinem Mann lernen diese indonesische Fähigkeit einfach nichts zu irgendwas zu sagen also na

Gunda: Ja.

Katha: was und man bekommt einfach keine Antwort und du merkst es aber gar nicht, dass du keine Antwort bekommen hast, sondern du bist irgendwie so, bleibst so verwirrt zurück, weil ich glaube, wir Deutschen, wir haben immer so die Gewohnheit halt dann was zu antworten und irgendwie uns vielleicht zu rechtfertigen oder irgendwas, aber dann von Indonesien kommen finde ich dann oft irgendwie so gar nichts und das ist so, die sind so wie Teflon das perlt so ab und das ist für mich immer noch ein bisschen schwierig, damit umzugehen irgendwie. Ja,

Gunda: Ja also

Katha: Erlebst du es auch so?

Gunda: ja, also ich finde es gut, dass wir schon mal mit dem Thema Kommunikation starten weil das wäre auch so der erste [00:08:00] Gedanke bei mir gewesen. Bei uns ist es ja nochmal anders weil wir auf indonesisch kommunizieren schon von Beginn an also mein Mann spricht kein kaum Englisch also wirklich sehr wenig mittlerweile spricht er gleich viel deutsch deswegen ist es ja wenig bis gar keins Und das heißt, er ist zwar in seiner gut auch nicht Muttersprache, er hat ja das Javanische eigentlich gelernt, aber es ist ja schon irgendwo seine Sprache auch und ich bin dann in der Fremdsprache.

Und was mir halt auffällt bei der indonesischen Sprache, dadurch ist sie ja auch so leicht für uns, dass sie ziemlich wenige Wörter hat. Ja und wir im Deutschen haben ja ganz, ganz viele Wörter, wir haben ja für alles Mögliche gibt es irgendwie ein eigenes Wort, wo dann nur so eine leichte Nuance Unterschied irgendwie ist und eigentlich drückt es ja fast das Gleiche aus, aber eben doch nicht, aber so kann man sich auch richtig, richtig gut ausdrücken und Gefühle erklären und Also [00:09:00] gerade wenn es irgendwie so um beziehungstechnische Themen geht, die in die Tiefe gehen, dann merke ich halt jedes Mal, wie ich an meine Grenzen komme mit diesem Indonesisch.

Klar, ich will dann irgendwas so richtig gut erklären wie im Deutschen und suche dann auch irgendwie bei Google Translate und dann gibt er mir halt wieder irgendein Wort, was meiner Meinung nach auch was anderes bedeutet, weil es halt einfach nicht so viele Wörter gibt und dann merke ich einfach, dass es schwierig ist, sich da wirklich so auszudrücken.

Und da würde es mir tatsächlich aber auf Englisch leichter fallen, weil Englisch hat dann noch mal mehr Wörter. Es hat zwar nicht so viele Wörter wie das Deutsche, glaube ich, aber es ist noch mal mehr als das Indonesische Ja das finde ich ein bisschen schwierig und was du auch gesagt hat es mit dieser Gewichtung würde ich fast sagen also man hat die nicht diese Sprachbarriere man kann die Sprache aber manche Wörter werden anders gewichtet so habe ich das in Erfahrung wir hatten am Anfang ganz ganz viele Missverständnisse in unserer Beziehung in den ersten zwei drei Jahren das war [00:10:00] ganz ganz schlimm wenn es irgendeine Diskussion gab oder irgendwas und ich habe dann halt irgendwas gesagt und auf deutsch ist es gar nicht so schlimm wenn man das sagt und ich habe das halt dann einfach eins So eins ins Indonesische übersetzt und auf einmal wurde er dann ganz angepisst und still, hast du jetzt auch schon gesagt und so und die Stimmung war dann auf einmal ganz, ganz schlimm, wo ich mir dann gedacht habe, was ist denn jetzt los?

Wäre ja für uns irgendwie, keine Ahnung, jetzt nicht so schlimm, wenn man das sagt. Und das Krasse ist ja, du weißt es ja nicht, du musst ja dann erstmal drauf kommen, also erstmal sind ja beide dann genervt und sauer und wie auch immer, nicht in der Stimmung da jetzt weiter zu sprechen, aber Und dann bist du aber im Nachhinein erst mal draufkommst, ach, das war dieses eine Wort, was einfach ganz anders aufgefasst hat, weil es halt im Indonesischen anders ist.

Oh, und das ändert dann irgendwie gleich wieder die ganze Situation eigentlich. Also, ja, das ist…

Katha: Weil ich weiß, was du meinst aber ich [00:11:00] glaube, unsere Zuhörerinnen, die das noch nicht selber erlebt haben, finden das vielleicht ganz spannend, wenn wir was Konkretes auch haben. Also ich finde es auch schwer, mich zu erinnern aber ich weiß genau, was du

Gunda: Ja, also ich habe ein Wort, aber das hat jetzt nicht speziell mit der Beziehung zu tun, wo ich immer wieder draufkomme, das wäre Gila. Gila heißt verrückt auf Indonesisch und wir sagen ja oft, ach du bist verrückt oder so, das ist ja Verrückt Sehr, oft auch sehr positiv oder scherzeshalber. Also das hat nicht so diesen negativen Klang finde ich jetzt.

Und im Indonesischen ist das schon, kann das negativer ausgelegt werden, wenn man sagt Gila. Ja, das ist immer das Einzige was mir irgendwie einfällt. Ich habe auch nachgedacht aber ja, jetzt so auf Anhieb auch nichts mehr, weil mittlerweile haben wir uns natürlich auch, wissen wir das eher und er weiß, dass ich gewisse Dinge halt auch nicht weiß und ja, man da sich einfach besser irgendwie…

Ausdrücken muss und auffassen [00:12:00] muss. Wobei ich gleich sagen kann, das ist ja auch das Positive dran. Wenn die Kommunikation so schwierig manchmal ist, man lernt halt viel, viel mehr noch zuzuhören, miteinander zu sprechen und auch vielleicht nochmal zweimal, dreimal zu sprechen über das eine Thema und das nochmal aufzubreiten.

Als jetzt vielleicht in einer Beziehung wo dann beide Deutsch sprechen und man denkt der andere hat mich ja eh schon verstanden. Das ist ja auch immer so der Nachteil dran. Also das ist so ein positives, ja, positiver Aspekt den ich daraus mitnehme eigentlich.

Katha: 1000 da stimme ich dir so zu das ist auch immer was ich den Leuten auch sage wenn die immer sagen so war sie finden das irgendwie so bewundernswert oder so dass meine Beziehung so funktioniert oder unsere Beziehung so funktioniert und auch Ja, und dass ich auch dann so mutig war, die einzugehen und so, dann sage ich, du aber auch eine Beziehung mit einem Deutschen kann irgendwie [00:13:00] scheitern ja, das ist ja

Gunda: Ja.

Katha: das ist das Argument was ich immer anbringe dass ich sage, du lernst aber, wenn du da auch irgendwo offen dafür bist und auch sagst also dir dessen auch bewusst bist, dass es einfach, Kommunikationsunterschiede gibt, dass das aber nicht die Sprache alleine meint also auch die Sprache aber ich würde sagen die Sprache ist gar nicht so ein Riesenteil also dieser Teil der Kommunikation ist wirklich so dieses Wie, mit welchem Background verstehst du das was gesagt wird so und mit welchem Background meinst du das was du sagst und sich dazu reflektieren und da auch irgendwie so dieses den anderen zu verstehen okay mit welchem Background irgendwie sagt ja dass das ist nicht einfach komplett nicht einfach aber wenn man da Quasi die Mühe macht und durch diese Phase auch zusammen durchgeht und diese Kommunikation gemeinsam dann irgendwie erlernt, ja, so eine gemeinsame Paarkommunikation lernt ich glaube, dann stellt das eine [00:14:00] Beziehung auf extrem solide Füße, die vielleicht solider ist als eine Beziehung eben, wie du sagst ne, mit jemandem der irgendwie… sage jetzt mal ganz plakativ im gleichen Dorf im gleichen Kulturkreis wie du aufgewachsen bist und man denkt irgendwie so, ja, ja man versteht sich ja sowieso, aber eigentlich ist es ja zwischenmenschlich auch

Gunda: Ja.

Katha: Menschen, die die gleiche Sprache sprechen und gleich aufgewachsen sind wie wir, trotzdem so, dass sie vielleicht Dinge anders Meinen und anders verstehen, als wir das jetzt denken.

Das ist ja immer so, das ist ja diese Sache von Sender und Empfänger bei der Kommunikation und sowas. Aber ich glaube, mit jemandem der gleichen Sprache und gleichen Kulturkreis macht man sich da wenig Gedanken drüber. Aber wir in so einer Beziehung, wenn sie funktionieren soll, meiner Meinung nach, muss man sich darüber Gedanken machen.

Oder beide sind so, dass es immer so komplett oberflächlich bleibt. Das mag auch sein, aber für manche funktioniert es dann. Aber ich sage mal… Wenn man sich die Mühe macht und da auch offen ist, sich zu reflektieren und [00:15:00] gemeinsam, also das müssen natürlich beide Partner dann auch sein, das hilft nicht nur, wenn das ein Part ist, sondern wenn beide da sagen, ja okay, komm, wir raufen uns da zusammen und gehen da immer wieder durch und sprechen da auch immer wieder drüber und erklären uns gegenseitig dann auch irgendwie, wie wir das gemeint haben und warum wir das so verstanden haben, wie wir es verstanden haben, dann kann das eine richtig, Tolle Basis auch sein für eine Beziehung und mein Mann und ich, wir hatten eine Fernbeziehung für drei Jahre und das ist genau dieser Zeitraum, den du jetzt nennst, wo du gesagt hast, also zwei, drei Jahre hatten wir wirklich auch diese Zeit, wo wir uns aneinander kommunikationstechnisch gewöhnen mussten und wir hatten in dieser Zeit zu 99 Prozent nur Telefon also Calls also wir haben telefoniert und heißt, alles ging nur über Kommunikation, die ganze Beziehung war nur auf Kommunikation aufgebaut, das heißt, wir hatten das Ganze nochmal so unterm Brennglas und [00:16:00] ich sage aber immer, wir haben in der Zeit so krass gut gelernt, zusammen zu kommunizieren dass das jetzt so eine tolle und solide Basis ist, dass ich mir da keine Sorgen mache, dass wir irgendwie… In größere Schwierigkeiten kommen oder so, weil wir halt das wissen, wie man miteinander da spricht und wie wir miteinander sprechen müssen, also er und ich jetzt im konkreten Fall.

Gunda: Mhm, ja.

Katha: sehr spannend.

Gunda: Ja das ist das Positive dann wieder dran. Und es erinnert mich jetzt gleich auch noch an einen anderen Punkt, den ich mir auch notiert habe hier. Man lernt auch toleranter zu sein mit der anderen Person. Du hast jetzt auch gesagt, mit welchem Hintergrund spricht jemand die Sprache oder drückt sich so aus, wie er sich ausdrückt oder er oder sie.

Und das erinnert mich daran. Wie unterschiedlich wir auch aufwachsen, ja, also von der Kultur her, von den Traditionen her, also ich glaube, da kann man jetzt [00:17:00] noch in verschiedene Themen noch tiefer reingehen aber einfach, wie unterschiedlich wir aufwachsen mit ganz, ganz anderen Einflüssen und Das merke ich dann auch.

Also wir hatten ja auch am Anfang ziemlich lange eine Fernbeziehung, wo wir uns, also wir haben uns zwar öfter gesehen, weil ich ja in Indonesien war, du warst ja damals in Deutschland, aber ich war in Indonesien aber er hat auf der Insel noch gearbeitet. Das heißt, wir haben uns halt alle paar Monate mal gesehen.

Das gilt ja dann schon auch noch als Fernbeziehung.

Katha: definitiv.

Gunda: Und da habe ich das auch noch nicht so gemerkt wie unterschiedlich wir eigentlich aufgewachsen sind, aber es kam dann wirklich mit dem Zusammenleben, da sind so Kleinigkeiten im Haushalt auch, im Haus, die er dann ganz anders macht oder die, wo er gar nicht drüber nachdenkt oder die wir dann anders lernen.

Zum Beispiel, also das ist jetzt auch irgendwie ein ganz banales Beispiel, aber dass man das Licht ausmacht, wenn man aus einem Zimmer geht. Also ich habe das so von klein auf.

Katha: nicht? Kannst du mir das beantworten? Es ist immer so, oder? [00:18:00] Das

Gunda: Ja, also, ja, ja genau, genau, ja. Das ist ja kein Unterschied, die müssen ja genauso dafür zahlen, aber ich weiß halt, meine Mutter, die war immer hinter mir, Strom sparen, Strom sparen, Licht ausmachen und so und das macht ja auch Sinn und das ist halt was, wo ich auch mir am Anfang dachte, ja mein Gott und oft ist dann die Tür sogar zu, da war man in dem Zimmer drin, macht das Licht an, macht die Tür zu, geht wieder raus und ich gehe das nächste Mal rein und dann brennt immer noch das Licht und ich denke mir, was ist denn hier los?

Katha: und so, boah ey, also

Gunda: ja

Katha: Mann hat sich das zum Glück sehr

Gunda: Boah

Katha: gemacht, ich weiß es nicht, aber seine Familie macht das und wenn die hier sind, die nicht nur Neffen zum Beispiel, ja die gehen einfach und sind weg und ich komme irgendwie eine Stunde später ins Zimmer, Klimaanlage ist auf 16

Gunda: Oh Gott Das ist schon heftig

Katha: Also… Da komme ich auch an meine [00:19:00] Toleranzgrenzen muss ich sagen.

Gunda: Ja und es ist komisch weil sie ja wirklich auch zahlen dafür. Also jede Wattstunde, die sie da verbrauchen, zahlen sie ja. Und ja, ist das eigentlich, also ich weiß es auch nicht. Aber da denkt dann keiner so weit, dass man da ja auch sparen kann damit. Keine Ahnung.

Katha: Ja, das

Gunda: Ja, total. Total wenn ich das nicht mache, dann höre ich meine Mutter im Hintergrund, weißt du

Katha: ist ja klar also

Gunda: also Grüße an meine Mutter, meine Mutter ist cool ja also ne es kommt zu

Katha: bei mir

Gunda: ja

Katha: so also ist Das ist schon so in Fleisch und Blut übergegangen. Ja, das stimmt schon. Bei uns gibt es ja noch, das hatte ich dir auch mal, glaube ich, in einer alten Folge von uns erzählt, dass es halt so Sachen gibt, ich glaube die halt aber dann für ihn wahrscheinlich so unverständlich sind wie für uns jetzt.

Warum bleibt das Licht an? Ist jetzt für meinen Mann, also [00:20:00] ich weiß nicht, ob das was Balinesisches ist oder bei ihm in der Familie oder so, dieses habe ich auch schon mal in der früheren von Coconut Talk Podcast Folge glaube ich erzählt dieses Sachen aus der Küche im Bad benutzen

Gunda: ja, ja, mhm.

Katha: dass das hört sich jetzt erst mal so voll banal an als ob das ja ja es ist doch kein problem und so aber ja wenn man sich ja mal denkt ja ich habe halt irgendwie ich kurz mal im Bad auswaschen will, irgendwie einen Lappen oder so, der eigentlich aber von der Küche ist, den ich im Bad in der Dusche auswaschen will.

Nein, das geht nicht. Oder ich habe mal einen Zahnputzbecher, dann wollte ich halt putzen also waschen, wie heißt das? Spülen, so heißt das. Ich wollte den spülen und habe den mit in die Küche genommen, um den mit dem Spüli und dem Küchenschwamm meinen Zahnputzbecher zu waschen Nein, das geht auch nicht, das ist ganz schlimm und so Sachen, ja und das ist wahrscheinlich wie bei uns, er macht so das Licht aus, ist so irgendwie [00:21:00] selbstverständlich, warum nimmst du das mit in die Küche oder als mal das Wasser überall aus war, nur im Bad ging es noch und wir halt kein Wasser hatten und in der Küche und aber dann, ja willst du halt vielleicht auch mal irgendwie dir Nudeln kochen oder so und wir kochen Nudeln nicht mit dem Trinkwasser, wir kochen das mit dem Leitungswasser, ja und dann. Da habe ich zu ihm irgendwann, aber da war ich dann auch irgendwann so ein bisschen pissig und habe dann gesagt, hey du, ich nehme jetzt diesen Topf und halte den im Bad

Gunda: Bad, ja, ja.

Katha: kommt Wasser raus. Das ist ganz genau das gleiche wie in der Küche, das macht jetzt wirklich keinen Unterschied, ob ich das jetzt schnell hier runter halte, das berührt nichts. Im Bad, das ist nur ganz kurz da drin.

Gunda: Ja, äh…

Katha: ein bisschen entspannter geworden. Aber ich achte schon auch darauf, dass er es zumindest nicht mitkriegt wenn ich es mache. Ich mache es auch nicht so oft.

Gunda: Ja, das sind ja [00:22:00] da mit den balinesischen Vorschriften die sind ja schon ein bisschen schräg ich erinnere mich an die Folge, ja, also wer da mal reingucken will, Bali-Serie, das war irgendwie eine Bali-Serie, ja, muss ich mal gucken, wir verlinken sie einfach. Ja. Wer da mal reinhören will. Da gab es auch was mit Unterwäsche und so.

Unterwäsche darfst du nicht über den Kopf hängen und sowas Also über den Kopf aufhängen, nicht über den Kopf hängen. Also ich glaube keiner möchte sich eine Unterwäsche auf den Kopf hängen. Jaja, das war schon sehr spannend.

Katha: Ja ja, ja Ja ich weiß auch nicht, ob das auf ganz Bali gilt oder wie das ist, da gibt es auch sicher wieder Unterschiede aber definitiv kann man sagen, wenn man mit jemandem aus so einer anderen Kultur zusammen wohnt wird man auf jeden Fall einige Überraschungen erleben. Wie gesagt, es ist nicht unbedingt immer ja gesagt, dass die Person auch gleich dann erklären kann, was jetzt das Problem an der Sache ist. Das kommt ja auch so ein bisschen darauf [00:23:00] an, wie ist dein Gegenüber generell ist die Person generell eher reflektiert, sich selbst auch gegenüber, warum mache ich eigentlich die Sachen, wie ich sie mache oder nicht.

Und das ist auch wieder ein Vorteil würde ich sagen, wenn man dafür offen ist, kann man sehr, sehr viel über sich selbst lernen in so einer Beziehung auch. Also über seine eigenen Muster, seine eigenen… Ja, Ansichten über die Welt und sich selber auch mal hinterfragen, warum eigentlich, ne? Warum muss denn das Licht ausgemacht werden, wenn ich aus dem Raum

Gunda: Ja.

Katha: das denn Sinn oder ist das nur was, was

Gunda: Ja.

Katha: angewöhnt habe? So, da kann man sich auch selber mal hinterfragen und reflektieren und dann zum Beispiel zu dem Sinn kommen, ja, irgendwie hier Strom sparen ist sinnvoll und wenn ich weggehe, mache ich das Licht aus. Oder irgendwas anderes habe ich vielleicht bisher nicht so gesehen, aber kann man vielleicht dann auch aus Respekt irgendwie übernehmen, dass man halt sagt, okay, irgendwie [00:24:00] das und das bricht mir jetzt keinen Zacken aus der Krone, wenn ich das Auch so mache, auch wenn ich jetzt nicht 100 Prozent einsehe, warum das jetzt gemacht werden muss, aber ist jetzt auch nicht so, geht jetzt nicht krass gegen meine Werte oder so, dass ich es jetzt nicht machen kann.

Also ich habe auch manchmal das Gefühl, wir Deutsche sind da auch manchmal so ein bisschen dickköpfig.

Gunda: Ja, ja.

Katha: verstehe ich nicht, mache ich nicht. So,

Gunda: Ja wir denken halt unser weg ist irgendwie so der einzig richtige und da muss man halt wie du sagst auch einfach offen dafür sein und sich mal selber hinterfragen macht es überhaupt Sinn was ich da mache also mein Mann sagt das auch was das ganz lustig wenn ich dann gewisse Dinge wie jetzt im Haushalt so Kleinigkeiten er macht es doch so und so also ich mache das so und so also dann erkläre ich ihm auch warum ich das so mache oder warum ich das so gelernt habe und er sagt immer also das sind einige Sachen tatsächlich

Katha: Ja.

Gunda: sage dann immer, oh Gott, ich meckere schon wieder.

Also ich merke dann selber so, oh Gott. Aber er sagt dann nee, aber das ist gut, weil wenn das Sinn macht, dann übernehme ich das, weißt [00:25:00] du. Also genau das ist ja das. Also er sagt, und das meiste davon macht auch Sinn. Bloß viel lernen sie halt nicht, wenn sie dann irgendwie jung sind, weil das halt dann nicht wichtig ist oder andere Prioritäten einfach herrschen.

Aber er sagt schon, ja, also wenn das Sinn macht, dann sehr gerne.

Katha: Ja ja.

Gunda: Ja, ja.

Katha: andersrum finde ich auch, dass wir Deutschen oft so diese Angewohnheit haben, dass wir Dinge nur machen, wenn sie Sinn für uns machen. So

Gunda: Mhm.

Katha: was, irgendwie irgendwas macht keinen Sinn, nee, dann mache ich das nicht. Aber ich finde da können wir auch mal ein bisschen so einen Schritt zurücktreten in so einer Beziehung und sagen, hey, ähm Das, was jetzt die andere Person macht, das ist der vielleicht offensichtlich wichtig, sie kann jetzt aber nicht erklären, warum das jetzt irgendwie total wichtig ist oder was für einen Sinn dahinter steckt oder sie kann es erklären in ihrer Art und Weise, aber ich sehe halt den Sinn nicht, also gibt es ja auch viele Sachen, wo mein Mann irgendwie der Meinung ist, das ist jetzt notwendig aber ich verstehe halt den Sinn dahinter nicht und frage ihn dann [00:26:00] und er erklärt mir irgendwas und ich denke immer noch so, ist doch voll

Gunda: Hmhm.

Katha: dann auch nochmal einen Schritt zurückzutreten und zu sagen, hey, wie wichtig ist denn das jetzt, dass das jetzt 1000% Sinn für mich macht. Also wenn es jetzt nicht so was ist, wo man sagen kann, okay, Licht ausmachen, das ist mir zum Beispiel wichtig, dann bleibe ich natürlich auch dabei.

Aber was anderes, sich einfach mal zu fragen, so hey, wie wichtig ist das jetzt eigentlich wirklich? Kann ich es nicht einfach auch trotzdem machen, auch wenn ich jetzt nicht 100% den Sinn dahinter sehe, einfach auch der anderen Person zuliebe, auch vielleicht aus

Gunda: Mhm.

Katha: Person gegenüber, weil der Person offensichtlich irgendwie wichtig ist oder diese Person ist halt so aufgewachsen, das hat man halt so gemacht, dann kann ich ja vielleicht da auch mal drauf eingehen und [00:27:00] wie gesagt, mir bricht dann kein Zacken aus der Krone. ich es mache, obwohl ich jetzt den Sinn nicht so 1000% sehe.

Gunda: Ja, total, total, ja.

Katha: man schon auch mal, da muss man nicht immer nur so 100% auf seinem Standpunkt beharren. Das ist so eine Balance.

Gunda: Ja, wobei das ja in jeder Beziehung so ist eigentlich, also nicht zwingend auch in der binationalen Beziehung. Jetzt pass auf, Katha ich habe mir noch ein paar Sachen aufgeschrieben aber vielleicht müssen wir das dann mal auf eine zweite Folge noch aufteilen, weil ich glaube, wir können nicht über alles reden.

Aber vielleicht sei noch erwähnt ich habe hier schon mal eine Folge aufgenommen zu Herausforderungen einer deutsch-indonesischen Beziehung, so heißt die Folge, ich werde sie auch verlinken. Und da gehe ich mal noch ein bisschen mehr auf all diese Dinge ein, die da auf einen zukommen, wenn man in einer Beziehung mit einem Indonesier, kann es ja immer nur aus meiner Sicht sagen, ist.

Aber einen Punkt würde ich jetzt gerne noch ansprechen, [00:28:00] vielleicht so zum Schluss, weil der doch sehr, sehr sehr, sehr präsent auch ist in den Familien, und zwar der Stellenwert der Familie. Da habe ich nämlich das Gefühl, das ist etwas, was viele… Ja, also was ich auch für mein Empfinden wo ich mir dann oft denke, hoppla, also erst mal Stellenwert hat hier, also Familie hat hier einen sehr hohen Stellenwert, ist sehr, sehr wichtig, gibt auch Halt und so ein Auffangnetz auch mehr oder weniger und bei uns ist ja Familien nicht oft nicht so eng also das kommt wahrscheinlich auch wieder auf die Familie darauf an aber oft ist es so wenn wir dann erwachsen werden spätestens 18 sind dann versuchen wir unseren eigenen Weg zu gehen vielleicht ziehen wir aus wir haben einen eigenen Job versuchen uns da sowas aufzubauen Und dann wird auch die Familie, also bei mir war es zumindest so, auch in viele Entscheidungen dann gar nicht mehr so mit einbezogen.

Also klar hält man Rücksprache, aber irgendwie ist man doch selber verantwortlich für das eigene Leben und auch die Familie normalerweise mischt sich da jetzt auch nicht wirklich ein. Also wie gesagt, das [00:29:00] kommt immer auf die Familie drauf an. Aber jetzt im Gegensatz zu Indonesien vielleicht kannst du da auch mal was dazu sagen, das kennst du bestimmt auch, da ist es ja nochmal ganz, ganz anders und da wird ja auch vor allem wenn die Indonesier erwachsen sind, ist es ja trotzdem immer noch so, dass da ja auch viel gemeinsam entschieden wird und viel geteilt wird.

Wie empfindest du das denn?

Katha: Ja, definitiv Ich würde sagen, dass es in meiner indonesischen Familie ein bisschen schwächer als vielleicht in anderen, weil die grundsätzlich schon von sich aus nicht so enorm traditionell sind. Und mein Schwiegervater ist auch schon vor einigen Jahren verstorben den habe ich auch gar nicht mehr kennengelernt.

Und meine Schwiegermutter ist eine relativ reflektierte und auch modern eingestellte Person. Aber nichtsdestotrotz ist es natürlich trotzdem so und ganz oft mischen sich auch [00:30:00] irgendwelche Onkels ein oder

Gunda: Ja.

Katha: von meinem Mann hat dann in der größeren im größeren Familienverbund irgendwie halt so ein bisschen eine Führungsrolle inne auch so und seine Mutter quatscht ihm dann immer da so rein, also eigentlich ist es so also die Mutter des Cousins, die da so die Fäden in der Hand hat, aber er ist ein bisschen das Sprachrohr und Das betrifft uns in unserem täglichen Leben glücklicherweise eigentlich nicht, weil wir auch nicht im Dorf leben oder in der Nähe.

Aber natürlich ist es schon so und was ich vollkommen unterschätzt habe, ist dieses, dass Familie halt nicht nur bedeutet die Geschwister und die Eltern des Partners, sondern wirklich die Onkels die Tanten, die Großtanten die

Gunda: Ja, alle.

Katha: Cousinen die Cousins wo du denkst und jeder hat da irgendwie es gibt so Leute, die haben irgendwie mehr zu sagen in bestimmten Themen welche die haben weniger zu sagen das habe ich ein [00:31:00] bisschen unterschätzt, dass Familie halt viel mehr noch also größer einfach gedacht ist und die aber auch noch zu sagen haben bei uns war das tatsächlich am deutlichsten bei der

Hochzeit weil wir da im Prinzip nichts wirklich selber entscheiden konnten also Hochzeit ist so komplett wird so komplett anderweitig organisiert von von anderen Leuten hatten dann noch so ein bisschen Glück ein bisschen Mitspracherecht zu haben weil eben die Familie wie ich gerade sagte so ein bisschen ja Was lockerer ist, leichter als andere, aber ich weiß, dass das auch woanders auch noch ganz anders ablaufen kann.

Also wer hier irgendwie denkt, Hochzeit in Indonesien dreht sich ums Paar und die können hier sagen, wie was gemacht wird, vergiss es. Also das ist irgendwie so Familienentscheidung.

Gunda: ja, ja.

Katha: jeden Fall schon [00:32:00] so. Andersrum finde ich, dass Indonesier oft das Gefühl haben, dass bei uns, ich nenne es mal Westlern, die Familie so gar keine Rolle spielt und oft überrascht sind, wie eng wir dann doch auch irgendwie, vor allen Dingen oft ja mit unseren Eltern und wenn da sind auch Geschwister auch irgendwie verbunden sind und uns verbunden fühlen, eben wie du sagst dann auch… Da Rücksprache halten und so, weil ich glaube, aus indonesischer Perspektive ist es oft so, dass wir westlichen Personen gar nichts mit unserer Familie am Hut haben und haben wollen so, also

.so total individualistisch sind, was ja auch nicht der Wahrheit entspricht also natürlich irgendwie individualistischer als hier in der Gesellschaft, aber ja auch nicht 100%. da auch oft so ein bisschen Unverständnis kam, also hatte ich schon so das Gefühl so, ja wie, warum ist es dir so wichtig, dass deine Eltern bei der Hochzeit dabei sind, ihr habt doch, das ist euch doch [00:33:00] eh egal, so ungefähr. ich dann erstmal aufklären musste und sagen musste, nee, nee meine Eltern sind mir sehr sehr wichtig und die hätte

.ich schon gerne bei so was wie einer Hochzeit

dabei, wenn es möglich ist und finde es sehr traurig, dass sie nicht dabei sein können.

Gunda: Ja,

Katha: Dass da wenig Verständnis kam, also dass, Auch von der Seite andersrum das Bild gibt, dass es bei uns nicht wichtig

Gunda: ja, ja. Also ich muss… Ja, auf jeden Fall. Also wir haben auch das Glück, also mein Mann, der hat schon seit er jung ist immer außerhalb von Java gearbeitet und war sehr selbstständig und losgelöst sage ich jetzt mal, von der Familie. Und auch jetzt leben wir ja nicht auf Java, sondern ziemlich weit weg. Das heißt, bei uns ist das auch nicht so extrem, aber ich weiß es.

Halt nur so von Erzählungen und von anderen Menschen dass das schon auch ziemlich schwierig sein kann wenn man dann auch die Nähe hat und dann dort im Dorf lebt zusammen mit denen das ist auch ein Grund warum mein Mann zum Beispiel sagt er möchte eben [00:34:00] nicht in seinem Dorf leben Das stand ja auch mal zur Debatte, wollen wir da irgendwie in der Nähe seiner Familie leben, weil er ja auch einen Sohn hat, der in Java lebt und er gesagt, na gut, wegen dem Sohn natürlich schon, aber ihm wäre es zu viel, also ihm wäre das auch zu viel, weil dann hätte er keine Ruhe und genau aus dem Grund.

Und deswegen weiß ich auch, dass zum Beispiel bei der Partnerwahl auch die Familie eine entscheidende Rolle spielen kann oder wenn sie dann nicht zufrieden ist mit der Partnerwahl des Kindes oder wenn dann noch die Religion irgendwie mit reinspielt, die dann, wenn es ja sehr traditionelle Familien sind, was jetzt bei uns zum Glück ja nicht der Fall ist, dann kann das auch wirklich Auswirkungen auf die Beziehung haben.

Katha: Definitiv habe ich auch schon mitbekommen, sowohl bei indonesisch-indonesischen Beziehungen als auch bei Ausländisch-indonesischen, also binationalen Beziehungen habe ich bei beiden Konstellationen schon [00:35:00] mitbekommen, dass die Familie oder insbesondere die Eltern, ja, oder wahrscheinlich was aus der Gesamtfamilie irgendwie kommt, da nicht einverstanden waren und dann auch die Beziehungen jeweils dann auch auseinander gingen, deshalb auch, also die haben

Gunda: Ja, ja.

Katha: Ja, definitiv Gibt es in Deutschland auch, aber ist hier

Gunda: Ja, stimmt.

Katha: Faktor Ist

Gunda: Stimmt ja.

Katha: anderer Faktor

Gunda: Ja. Ja, weil hier die Kinder, egal ob es jetzt Söhne oder Töchter sind, glaube ich, sich auch ganz schwer loslösen können aus diesem Elternhaus. Also ich glaube, wir können noch leichter unseren Weg gehen und sagen, ich mache mein Ding, das ist meine Entscheidung. Aber hier, ich sehe das auch an meinem Mann, dass er oft so dieses Gefühl hat, er schuldet seinen Eltern was.

Sie haben ihn großgezogen, es war auch nicht leicht, sie waren sehr arm, als er klein war. Und ich merke das immer wieder, wenn wir dann darüber sprechen über [00:36:00] Familie, dass da immer so diese Schuldgefühle sind und er hat da das Gefühl, er muss ihnen da auch noch was zurückgeben und so. Also ich glaube, das macht es dann auch noch schwerer, dass sie sich loslösen.

Katha: Also ist ja auch nicht unbedingt falsch, klar, Schuldgefühl ist vielleicht jetzt, ja, aber es ist ja so, die Kinder sind ja hier dann auch verantwortlich ab irgendeinem Punkt, weil es

Gunda: Ja.

Katha: Sozialsystem wie in Deutschland, also dass es in Deutschland nicht super perfekt ist und so, steht hier jetzt gar nicht zur Diskussion aber hier gibt es das ja gar nicht.

Also die allermeisten Leute hier bekommen keine Rente Haben keine Krankenversicherung, haben keine Pflegeversicherung, es gibt gar keine Pflegeheime oder irgendwas. Also das heißt einfach, die Kinder sind verantwortlich für die Eltern und das wissen die ja von Anfang an, dass wenn sie sich da nicht kümmern, dann hilft den Eltern niemand und das ist ja auch so, Das ist nicht mit ein Grund, aber das ist [00:37:00] ein Baustein dessen warum die Familie hier ja auch so wichtig ist, weil das eben kein Sozialsystem gibt, was das auffängt, was die Familie dann sonst halt leisten würde und das ist ja ganz klar.

Deswegen ist es, also denke ich mal, diese Loslösung natürlich auch irgendwo gar nicht gar nicht so möglich, weil sie ja dann, also wenn sie sagen, irgendwie ich ich interessiere mich dafür nicht mehr oder ich gehe so komplett 1000 prozent meinen eigenen Weg dann würden sie ja wirklich ihre Eltern so komplett im Stich lassen und das würde ja im zweifel zwar wirklich heißen dass die halt ja dann irgendwann ohne Geld ohne irgendwas ohne alles dastehen und kein Essen mehr haben

Gunda: Ja.

Katha: Deswegen ist es schon berechtigt irgendwo dass sie sich so fühlen auch also klar ist jetzt wirklich Die Frage ist, ist das Gefühl der Schuld da angebracht, aber Verantwortung haben sie definitiv.

Gunda: Ja. Ja.

Gunda: Ja, schön Katha das war doch jetzt schon mal ein guter erster Einstieg in unsere Beziehungsserie, da kommen ja noch einige Folgen auf uns zu. Ich habe jetzt zum Abschluss noch, ja, auch was Business-mäßiges dabei. Wir haben ja immer unseren Business-Quick-Tipp, den wird es auch in diesem Jahr geben. Und da geht es heute um das Thema Prokrastination.

Ich bin froh dass ich das jetzt richtig ausgesprochen habe. Das ist ja auch ein nicht so leichtes Wort. Und ich glaube so jeder kennt so ein bisschen dieses Thema wenn man bestimmte Aufgaben so vor sich her schiebt man weiß ja eigentlich man müsste sie längst machen und eigentlich sind sie ja gar nicht so schlimm und sie stehen da auf der To-do-Liste und dann stehen sie auf der nächsten Liste und auf der nächsten Liste und irgendwie kommt man nicht dazu ja und da habe ich ein ganz ganz einfacher Tipp dass man [00:01:00] sich mal hinsetzt und sagt, okay, ich mache jetzt mal fünf Minuten einfach diese Aufgabe, wirklich nur fünf Minuten und dann schaut nach fünf Minuten, ja, wie ist es denn?

Ist es wirklich so schlimm wie gedacht oder mache ich weiter? Weil oft ist es ja auch so, dass wir uns… Ja, dass der Gedanke vor dieser Aufgabe uns ja irgendwie blockiert und dass die Aufgabe an sich ja gar nicht so schlimm ist. Und das geht ja immer irgendwie so ums Anfangen dass man mal in die Gänge kommt.

Deswegen ja, also eigentlich auch ein… Ein Tipp, den man immer wieder hört, aber ich muss sagen, dass er mir auch hilft, weil auch ich habe solche Aufgaben also einfach mal so ein Versprechen mit sich selber machen, jetzt setze ich mich hin, fünf Minuten man kann auch den Wecker stellen oder einen Alarm einfach mal loslegen und oft macht man dann doch weiter oder macht dann die Aufgabe zu Ende, weil man dann schon drin ist, genau, das ist mein Quicktipp für [00:02:00] heute.

Wie geht es dir damit, Katha mit so Aufgaben die du prokrastinierst? Zähl doch mal.

Katha: ich habe natürlich auch solche Aufgaben ganze Menge sogar und ja, ich mache das dann auch manchmal so. Also mir hilft es auch dann, wenn ich weiß, dass dann die Deadline-Aktivität doch näher rückt oder Wenn andere Leute auf die Sachen warten und so, aber ich finde den Tipp auch sehr gut und würde den auch definitiv so unterschreiben, sich selber sagen, okay, ich mache jetzt fünf Minuten und dann darf ich auch wieder aufhören und dann oft ist es dann ja aber wirklich so, dass man dann doch nach fünf Minuten schon drin ist und sagt, ja, okay, komm, jetzt mache ich auch weiter, das ist auf jeden Fall ein guter Tipp.

Ja, danke für den Hinweis nochmal, kann ich mir auch wieder mal merken, dass es den Trick ja gibt. Und beim nächsten Mal sprechen wir über spannende Feiertage auch in Indonesien weil jetzt ist ja dann auch bald [00:03:00] Ramadan. Indonesien hat zwar ja viele Religionen aber… Islam ist dann doch natürlich die Haupt- und größte Religion hier und der Ramadan ist das wichtigste Fest. Islam ist die wichtigste Zeit und dann mit den wichtigsten Festen. Da werden wir drüber sprechen. Da bin ich auch schon ganz gespannt, wie das ist. Ich freue mich und würde sagen, bis zum nächsten Mal.

Gunda: [00:00:00] Und noch eine kleine Erinnerung zum Schluss, schickt uns eure Fragen zu unserem Leben, zum Arbeiten in Indonesien, zu uns selbst, alles was euch einfällt, gerne auf Instagram oder auch per E-Mail hallo @ indonesien-podcast.de. Wir sammeln dann und beantworten die Fragen in einer Q&A Folge.

Wir freuen uns und bis dahin. Tschüss!

Deine Podcast-Hosts

Gunda

lebt seit 2017 in Indonesien und ist seit 2019 selbstständig als Autorin & Auswanderberaterin

Katha

lebt seit 2019 in Indonesien und ist seit 2020 selbstständig als VA und VA-Mentorin

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