Transkript

Gunda: Herzlich willkommen bei Coconut Talk, deinem Podcast über das Leben in Indonesien. Mein Name ist Gunda und gemeinsam werden wir die zahlreichen Inseln Indonesiens entdecken. Mari, los geht’s!

Selamat datang herzlich willkommen. Wir melden uns aus unserer Sommerpause zurück. Und zwar machen wir in der ersten Folge direkt weiter mit unserer Bali-Serie. Dazu habe ich mich mit Katha unterhalten, die schon in der zweiten Folge bei mir war und ein bisschen was über ihr Leben erzählt hat. Und in der heutigen Folge geht es mal wieder um ein spannendes Thema, auch für alle Urlauber.

Es geht um die Traditionen die auch sehr eng mit der Religion verknüpft sind. Auf Bali. Es geht um Opfergaben, um Opfertiere, was ich auch sehr spannend finde und auch um balinesische Feiertage. Also hör dir die Folge auf jeden Fall an, wenn du demnächst nach Bali kommen möchtest. Zuvor gibt es wie immer ein paar Worte in eigener Sache.

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Hallo Katha, schön, dass du wieder bei mir bist heute. Hallo, ja, ich freue mich schon. Wir haben ja heute auch ein spannendes Thema wieder mitgebracht und zwar werden wir heute über die Religion in Bali sprechen, den Hinduismus und all die Traditionen die da auch mit einhergehen. Und vielleicht auch ein bisschen was über die wichtigsten Feiertage erfahren, je nachdem, wie die Zeit es zulässt.

Und ja, so ist es eigentlich heute Wo möchtest du denn anfangen überhaupt so? Ja, gute

Katha: Frage, weil riesiges Thema. Aber lass uns doch mal in Anführungsstrichen ganz vorne anfangen. Nämlich wenn wir von Religion und Tradition auf Bali sprechen, dann muss ich gleich dazu sagen, dass sich das eigentlich gar nicht trennen lässt.

Also es muss zusammen erzählt und zusammen gedacht werden, weil ich finde, es geht fast nicht auseinander zu Klamüsern zu sagen, Das ist jetzt die Religion und das ist die Tradition, weil das ist so ineinander verwoben und geht ineinander über und färbt aufeinander ab, dass es sich quasi nicht auseinanderhalten lässt.

Also super gutes Beispiel ist ja, okay, wir sind im Hinduismus auf Bali, aber der hat sich ja hier so krass vermischt mit diesen Traditionen die auch schon vorher da waren. Und vermischt sich auch immer noch. Und die Lebensweise der Menschen mischt sich auch jetzt wieder noch rein. Also es ist nicht zu trennen.

Und zum Beispiel sieht man das ganz krass an Kirchen. Wenn du mal in eine Kirche gehst auf Bali, dann siehst du dass die einfach… Quasi vom Stil her aussieht wie irgendwie ein Tempel oder so. Also es ist natürlich schon als Kirche zu erkennen, aber die Dekoration und es werden auch oft solche Blumenopfergaben oder so dort benutzt und auch die Menschen, wenn sie, also die christlichen Balinesen jetzt vielleicht nicht, wenn sie von anderen Inseln kommen, aber wenn sie Balinesen sind, tragen sie auch Sehr, sehr sehr ähnliche Outfits wie die Hindus in den Tempel tragen.

Also da sieht man einfach, es lässt sich nicht sagen, das ist jetzt die Tradition und das ist die Religion, sondern es wird komplett vermischt. Und der Hinduismus hier unterscheidet sich ja auch extrem Stark vom Hinduismus in Indien. Ich kann dazu gar nicht so viel sagen zu den Unterschieden, weil ich den Hinduismus in Indien nicht kenne.

Ich war noch nie in Indien und ich weiß aber zum Beispiel, wenn ich Sachen sehe oder wenn mir Leute aus Deutschland irgendwelche Artikel schicken über, ja hier Hindu Feiertag XY und ich habe einfach noch nie von dem gehört, weil der halt in Indien stattfindet und nicht hier. Ja, das ist… Das ist einfach was ganz anderes.

Dazu kann ich nicht so viel sagen. Ich kann aber natürlich viel dazu erzählen wie sich das hier auf Bali so gestaltet und Da muss ich auch ganz klar dazu sagen, dass es auch nochmal in jedem Dorf und in jeder Familie auch nochmal unterschiedlich sein kann. Es gibt schon Sachen, die ähnlich sind, aber es gibt auch dann wiederum Sachen, die eben im Sinne der Tradition anders gemacht werden im nächsten Dorf wovon man irgendwie da fünf Kilometer weiter noch nie gehört hat.

Also das gibt es hier halt auch oft. Wir leben jetzt hier in Sanur und mein Mann kommt aber eigentlich aus einem anderen Teil von Bali, von Klungkung. Und ganz oft gibt es da auch Sachen… Feiertage oder Sachen, die hier gemacht werden, Zeremonien auf der Straße. Und ich frage ihn dann, was ist das? Und er sagt, er weiß es einfach nicht, weil das machen wir in Klunkung nicht.

Und ich sage so, okay. Also es ist wirklich sehr, sehr sehr vielfältig Und es gibt natürlich Überschneidungen, aber es gibt einfach auch riesige Unterschiede Das heißt, ich würde selbst sagen, den balinesischen Hinduismus, die balinesische Tradition so an sich Gibt es gar nicht in dieser irgendwie in dieser Gleichförmigkeit.

Also es ist sehr unterschiedlich. Was aber eigentlich überall auf Gesamt-Bali das Gleiche ist und was sich denke ich auch auf Indonesien übertragen lässt, aber ich kann es halt von hier erzählen, ist so, dass das Dorf Und die Familie sind so die obersten Instanzen, also da kommst du nicht drum rum. Du kannst dich da auch nicht rausziehen und du kannst dich da auch nicht dagegenstellen.

Das funktioniert einfach nicht. Also so Dorf und Familie. Haben einfach eine unglaubliche Macht und einen unglaublichen Einfluss und es ist auch doch sehr patriarchal geprägt. Also die Dörfer hier, die Dorfgemeinschaften das kann man sich mehr so vorstellen wie vielleicht so ein Dorf Dorffiertel auch, also Banja nennt sich das hier auf Bali, das ist jetzt so quasi der Dorfrat, aber es ist dann auch nicht das gesamte Dorf sondern eben nur so ein paar Straßenzüge oder wie auch immer, die sich da so zusammenschließen, die dann auch so eine Art Gemeindehalle haben und wo dann der Rat auch tagt und der Rat, der Banja-Rat, das sind halt nur die verheirateten Männer aus diesem Dorf also die da dazugehören und ähm Ja, da sieht man ja schon, also es ist halt, sagen wir mal so, in diesen Sachen, ich will jetzt nicht sagen, die Frauen haben da nichts zu sagen, weil die natürlich da auch reinwirken, aber es ist halt so repräsentativ ist halt hier quasi der Mann steht repräsentativ für die Familie da, dann auch im Familienrat oder sitzt, steht, wie auch immer.

Und das ist, würde ich sagen, auf ganz Bali gleich großartig Und ja, egal um was es eigentlich geht, Du bist nicht alleine irgendwie befugt in Anführungsstrichen irgendwelche Entscheidungen da zu treffen, also im Kleinen vielleicht schon, aber auch im Großen, also ich habe da echt die wildesten Sachen erlebt, als es um unsere Hochzeit ging, dass irgendwelche Leute da dann mit reingequatscht haben, was für Opfergaben wir da brauchen und wie wir das zu machen haben und dies und das, also Leute, die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe, die auch mit meiner Familie nichts zu tun haben, also meiner balinesischen Familie nichts zu tun haben in dem Sinne sondern halt irgendwelche Oberhäupter oder noch nicht mal, aber halt irgendwelche Leute, die meinen sie haben da was zu sagen, sind, die einem das Leben auch ganz schön schwer machen können und Ja, wo man sich einfach nicht dagegen stellen kann.

So ist es eine Macht, die ich unglaublich auch unterschätzt habe vorher, weil ich immer, ja, ich habe echt eine lockere Familie hier, also die Kernfamilie meines Mannes die sind Sehr, sehr offen und liberal und tolerant und alles und ich komme wunderbar mit denen klar und die lassen uns das auch alles so machen, wie wir das wollen, aber auch die haben quasi nicht unbegrenzt quasi die Möglichkeit, sich gegen alles zu stellen, auch so was Druck aus der größeren Familie angeht, also es gibt da halt auch einfach dann Menschen, die da irgendwie bei verschiedenen Sachen eine Meinung haben oder mitsprechen wollen, Die halt nicht zur Kernfamilie also Kernfamilie sage ich jetzt Eltern und Geschwister, die wirklich was zu tun haben.

Sondern die von irgendwelchen Onkels Cousins, da ist mir der Verwandtschaftsgrad auch nicht immer 100 Prozent klar, aber die dann halt aus irgendwelchen Gründen da irgendwie was zu sagen haben, die mir auch nicht so ganz klar sind. Und wo man halt einen absoluten Bruch provozieren würde, wenn man sich jetzt da richtig dagegen stellt.

Und das ist natürlich, hier ist die Familie die Versorgungsgrundlage Also soziale Leistungen und so weiter gibt es ja nicht wirklich viel, das heißt, Du wirst ja auch darauf angewiesen, dass die Familie sich gegenseitig unterstützt und das machen auch immer alle. Wenn es da was zu organisieren gibt, dann sind auch alle da und helfen und arbeiten mit.

Ich meine, jetzt gerade nochmal das Beispiel zur Hochzeit da kamen dann auch wirklich drei Tage vorher alle und haben das komplette Haus dekoriert die ganzen Zelte und Sachen hingestellt und sowas. Das ist dann keine Frage dass da jeder dann auch mithilft aber es ist halt auch Ja, du bist dann halt auch in diesem System irgendwie so ein bisschen drin und es ist unmöglich da zu sagen, okay, ich stelle mich jetzt da so komplett dagegen.

Definitiv eine tradition würde ich sagen hier auf bali die nicht zu unterschätzen ist und auch eben die regeln also das nennt sich ja adat die adat regeln vom dorf von der familie die nicht irgendwo im indonesischen gesetz oder so stehen aber gefühlt stehen sie eigentlich über dem indonesischen gesetz und Ja, hat man sich auch daran zu halten.

Ja, das ist

Gunda: interessant, aber jetzt unterbreche ich dich kurz. Ja gerne Weil allgemein das mit der Familie ist, das ist ein indonesisches Ding, würde ich jetzt sagen. Also egal, auf welcher Insel man ist, die Familie hat so eine krasse Einflussnahme auf die einzelne Person oder auf das Leben der Person.

Egal wie alt die Person ja auch ist, das ist für uns immer so total wow. Also ich merke das auch immer wieder, wenn sich da dann Leute versuchen einzumischen, wo ich mir denke, ja, ihr lebt ja nicht hier und ihr wisst ja nicht, wie es uns geht und… Ja, also da, das kann man leicht unterschätzen. Da gebe ich dir recht.

Vor allem weil wir ja doch sehr selbstständig erzogen werden bei uns daheim ja. Und auch vieles irgendwie, ja, gewisse Dinge einfach selber entscheiden, wenn wir auf eigenen Beinen stehen können. Ja, ja. Und ja, also da gebe ich dir recht, das ist etwas befremdlich vielleicht für uns so.

Katha: Ja, es funktioniert halt ganz anders.

Es ist eine ganz, ganz andere Funktionsweise als jetzt zum Beispiel in Deutschland, obwohl wir ja auch teils enge Familienzusammenhalte haben in Deutschland. Das ist ja nicht so, dass es bei uns jetzt irgendwie immer nur komplett individualistisch wäre, aber es ist trotzdem einfach in seiner Gesamtheit was ganz, ganz anderes.

Genau. Ja, das quasi so ein bisschen zur Tradition des Dorfes und zur Familie und vielleicht eher nochmal wieder ein bisschen Richtung Religion zu kommen. Die verwebt sich da natürlich ganz, ganz stark rein. Und was… Du sicherlich ja schon gesehen hast, was wir auch ein bisschen schon angeschnitten hatten in der Folge zuvor mit den Do’s und Don’ts im Tempel und so ist natürlich die die Opfergaben und das ist so klar, würde ich sagen, eine der großen religiösen Traditionen hier die natürlich auch ganz, ganz wichtig ist und auch im Straßenbild immer Zu sehen ist und da gibt es aber auch unterschiede in den einzelnen familien in den einzelnen dörfern wird das noch mal irgendwie ein bisschen anders gemacht oder die die einen packen da noch was anderes drauf auf die opfer gaben oder wie auch immer aber sie werden auf jeden fall überall gemacht das ist definitiv eine gemeinsamkeit und bestehen eben über außen und geflecht mit Blumenblüten und auch eben häufig kleinen süßigkeiten oder zigaretten kaffee und schnaps und so weiter und wie wir beim letzten auch schon so ein bisschen in der anderen folge so ein bisschen darauf eingegangen sind ist dass die opfer gaben nicht nur für die götter sind sondern eben auch für die dämonen und für die wilden Irgendwie geister die die so die so geben könnte und so weiter also es wird immer hier im balinesischen hinduismus an alle gedacht dass es nicht nur die huldigung für die opfer für die opfer für die götter es gibt nicht nur die huldigung für die götter sondern eben auch für die dämonen na das ist einfach so ein bisschen was was hier denke ich auch dem ganzen menschen So ein bisschen innewohnt, ja diese in Anführungsstrichen Balance, wo es immer ein bisschen schwierig ist zu erkennen, wo ist denn da die Balance, aber ich habe mit der Zeit festgestellt, die Balance liegt darin dass es zwischen den Extremen schwankt also es schwankt von extrem schlecht zu extrem gut oder so, also Balance ist hier auf Bali nicht, wir halten uns permanent in der Mitte auf und sind so, Ommässig voll ausgeglichen sondern wir schwanken zwischen extremen Polen hin und her und das ist quasi die Balance.

Ja, genau, in diesem Hin- und Herschwanken finden wir die Ausgeglichenheit. Okay interessant. Ja ja, also es ist… Ich vergleiche das immer so mit so einer Amplitude, also das Leben in Deutschland, das schwingt so ein ganz bisschen über und unter dem Nullpunkt, die Ausschläge sind so nicht so hoch ins Positive, aber auch nicht so niedrig ins Negative.

Und hier auf Bali habe ich das Gefühl, es schwankt einfach extrem, also die guten Sachen sind richtig cool und toll und wirklich schön und es geht so richtig hoch. Schlechten Sachen, die negativen Sachen gehen aber auch so richtig runter, ne? Die sind dann so richtig scheiße und dazwischen schwankt es und da gibt’s dann auch eine Balance.

Und das spiegelt sich auch in der Religion und den Traditionen wieder. Also eben, es ist nicht irgendwie Das Gute gewinnt immer am Ende und das Böse ist für ewig besiegt oder so, das gibt es hier nicht, auch in den Geschichten und in den Mythen nicht, also das Gute triumphiert zwar immer wieder, aber das Böse kommt immer wieder hervor und das muss auch so sein, also es ist auch so Yin und Yang mäßig es gibt einfach die beiden Seiten, deswegen auch Opfergaben für Götter und Dämonen, das sind beide wichtig und die brauchen wir, um die Welt quasi im Gleichgewicht zu halten sonst Würden wir auf eine Seite kippen.

Also so kann man sich das ganz gut vorstellen. Macht Sinn. Musste ich aber auch erst mal erkennen. Also am Anfang dachte ich immer so, ach Bali, so ja, namaste und so, ja von wegen.

Das spiegelt auch schon die Religion nicht wider. Also das ist… Ist, glaube ich, immer so ein bisschen das Vorurteil, das wäre so friedlich die Religion vielleicht, so Hinduismus. Aber ganz ehrlich, auch wenn man sich mal die Mythen anschaut und so, das kann auch ganz schön brutal sein, was auch in den Mythen vorkommt und so weiter.

Ja, es ist auch, wie ich vorhin schon gesagt habe, ich kann nicht so den Vergleich zum indischen Hinduismus anstellen, weil mir da einfach die Erfahrung fehlt. Und der balinesische Hinduismus ist ja auch sehr geprägt vom Buddhismus also es ist ja irgendwie mehr so eine Mischform auch. Ja Spielt ja sehr, sehr viel rein und das ganze Leben ist einfach durchzogen von Religionen und von Traditionen und das geht eigentlich schon vor der Geburt los mit Zeremonien und Sachen, die gemacht werden und das endet auch nicht mit dem Tod, also es geht dann auch noch danach weiter, also auch wenn Menschen schon gestorben sind, gibt es noch weiter Zeremonien die gemacht werden und die sich da auch irgendwie durchziehen Ja widerspiegeln in diesem kreislauf na also gibt ja auch den glauben an die wiedergeburt also das ist hier ganz fest verankert und da ist es dann natürlich auch wichtig nach dem tod dann noch dass die familie noch weiter auch zeremonien dann macht die da auch teils noch sehr sehr aufwendig und sehr teuer sind aber die eben als sehr sehr wichtig angesehen werden Weil es nicht mit dem Tod endet.

Ja, es geht dann wieder weiter. Und das ist, glaube ich schon so wirklich ein großer Punkt hier.

Gunda: Ja. Weißt du da mehr dazu zu dem Thema Wiedergeburt? Ob man da dann als Mensch auf jeden Fall wiederkommt? Oder gibt es da irgendwie so eine bestimmte Order irgendwie, auch mit Tieren? Ich weiß nicht. Wie ist das denn?

Gibt es da irgendwas dazu? Ja

Katha: Da kann ich tatsächlich dir nur das erzählen was ich halt so aufgeschnappt habe. Also ich habe dazu nie irgendwas gelesen oder sowas Deine Seele wird quasi wiedergeboren, aber auch nur eventuell, mein Wissen ist wirklich beschränkt. Kann aber auch als alles Mögliche sein, also es ist nicht zwingend ein Mensch.

Es kommt auch auf dein Karma drauf an, Karma ist hier ja auch so ein Riesending, also es gibt zwei verschiedene Karma-Sorten quasi, so wie es bisher ist Erlebt und verstanden habe, also es gibt dieses Instant Karma, was dich gleich ereilt und es gibt quasi das, was du so über dein Leben ansammelst und was dich dann hinterher erst zeigt, so wie es für dich gelaufen und sich dann quasi so ein bisschen aufrechnet als was du wiedergeboren wirst und es gibt auch schon die Vorstellung, dass du irgendwann zu den Göttern übergehst, also du wirst nicht auf ewig wiedergeboren und es ist Es ist natürlich schon, es ist das Ziel quasi so gut zu leben, dass du dann nicht mehr wieder geboren wirst, sondern in die Sphäre, ich weiß nicht, vielleicht würde man das, also Nirvana nennt man das hier nicht, aber so ist vielleicht diese Vorstellung Wahrscheinlich ähnlich, dass du dann endgültig in den Kreis der Götter aufgenommen wirst und nicht mehr diesen Wiedergeburtskreislauf durchläufst.

Also den durchläufst du eigentlich nur so lange bis es quasi gut genug war. Also du kannst im Prinzip als alles wieder geboren werden und das ist auch so ein bisschen der Sinn der Opfertiere. Also das gibt es Heutzutage nicht mehr so aber früher gab es das viel ich will jetzt nicht behaupten dass gelb ist gar nicht mehr und ich habe das auch mit küken zum beispiel auch schon mitbekommen dass küken geopfert werden in anderen teilen balis werden wohl auch hunde und katzen teils noch geopfert das habe ich persönlich noch nicht mitbekommen aber es wurde mir schon gesagt dass es wohl vorkommt ich will ich nicht sagen es gibt es nicht also die idee von opfer tieren ist quasi dass sie Geopfert werden und dadurch, dass sie in diesen religiösen Setting dem guten Zweck dargeboten werden, dass sie dann auf jeden Fall als was Höheres wiedergeboren werden, eben zum Beispiel als ein Weltstand.

Das heißt also, es wird auch als Gute tat begriffen so sehen mittlerweile also mein mann sieht das zum beispiel auch anders der würde ich jetzt irgendwie ein kein hund oder keine katze opfern aber die idee steht eben da dahinter dass dann durch diesen akt quasi diesen dieser seele die da in Jetzt in diesem hund zum beispiel war dann wieder geboren wird als mensch zum beispiel dann und die nächste stufe erklimmt ja aber bei der hund

Gunda: kann sich das natürlich auch nicht selber aussuchen Der wird

Katha: nicht gefragt also wie gesagt das ist auch nicht mehr so wahnsinnig üblich ich will jetzt nicht behaupten dass das nicht mehr vorkommt weil das kann ich nicht ausschließen aber ich habe das persönlich glücklicherweise noch nicht Mitbekommen und ich wollte auch zum beispiel nicht dass für meine hochzeit irgendein tier geopfert wird also dass da irgendwie ein huhn oder so das ist auch nicht passiert hier ist der froh drum bin was ich schon mitbekommen habe war zum beispiel bei einer sehr sehr sehr großen zeremonie im haus von meinem mann dass es eine opferkuh gab aber die wurde nicht getötet sondern dass Funktioniert dann eben so dass es ist frage wie tierschutzmäßig das so einzuordnen ist will ich jetzt hier nicht mehr darauf eingehen aber es gibt eben diese kuh und die kannst du dir quasi für die zeremonie ausleihen und die wird dann von dem besitzer oder verleiher oder wie auch immer hingebracht und die kommt dann quasi kurz vorher an Und wenn sie dann gebraucht wird, dann wird sie quasi dreimal über das Gelände da geführt, also sie muss dann auch dreimal irgendwie um die Opfergaben gehen und dann geht sie wieder, also dann wird sie wieder nach Hause gefahren so.

Früher, in den alten Zeiten, denke ich, wurde sie dann eben auch getötet ne? Und das ist dann eben heutzutage dann findet man auch andere Wege oder es gibt auch Zeremonien wo Schildkröten eine große Rolle spielen, die früher dann eben auch getötet wurden, was jetzt aber auch nicht mehr erlaubt ist, einfach vom Gesetz her.

Ich denke, mit der Kuh jetzt wird es wahrscheinlich zu teuer sein, eine ganze Kuh zu kaufen und die zu schlachten wenn man andere Möglichkeiten hat. Bei der Schildkröte ist es tatsächlich eben auch Gesetz von Indonesien dass das nicht mehr erlaubt ist. Und es gibt da verschiedene Möglichkeiten. Also in der Familie von meinem Mann werden da Holzschildkröten dafür dann benutzt also die dann einfach symbolisch da sind.

Und ich weiß aber auch, ich war mal in… Da auf dieser kleinen Halbinsel vor Bali gibt es so eine Schildkrötenauffangstation, wo dann Schildkröten die verletzt sind oder so, dann wieder aufgepäppelt werden und wieder in die Freiheit entlassen werden oder wenn die beschlagnahmt werden von der Polizei, weil die irgendwo zum Kauf angeboten wurden, dann also so auf dem Markt oder so, Dann kommen die quasi dahin bis die Beweishörung abgeschlossen ist, weil die dürfen dann noch nicht wieder freigelassen werden, weil die noch Beweismittel sind.

Aber in der Zeit werden die eben dort irgendwie versorgt. Und die haben dort auch Schildkröten, die zum Beispiel nicht mehr in die Freiheit entlassen werden können, weil sie vielleicht irgendwelche Einschränkungen haben, wo sie dann nicht überleben würden. Das heißt, die leben immer dort. Und von diesen Tieren können eben auch welche ausgeliehen werden für Zeremonien, die dann halt

Ja, genau, die dann quasi wieder dahin gebracht werden und also es wird schon auch, es gibt schon auch Moderne und Fortschritt hier, so es ist nicht alles so, wie es früher war, werden dann auch teils neue Wege gesucht, mit diesen Traditionen eben umzugehen und sie aber mit den modernen Vorstellungen dann auch irgendwie in Einklang zu bringen, ja, so, also, ja.

Das sieht wahrscheinlich auch nicht jeder so. Also es gibt wahrscheinlich auch Leute, die dann daran festhalten an dieser Tradition und sagen, nee, wir müssen aber die Schildkröte dafür jetzt unbedingt töten So gibt es sicherlich. Aber ich würde mal sagen, die Mehrheit ist an dem schon aufgeschlossen zu sagen, okay, wir machen es halt heutzutage anders und schauen, wie können wir es verändern Wie können wir es irgendwie vereinen?

Ich finde jetzt so die Idee in der Familie von meinem Mann, dass es einfach Holzschildkröten dann gibt bei der Zeremonie eigentlich eine ganz gute Idee.

Gunda: Ja, super. Das ist richtig schön dann.

Katha: Ja, und klar, in diesem Kreislauf zwischen Vorgeburt und Nachtrot und so weiter gibt es tausende Rituale und tausende Zeremonien.

Und ganz oft ist es auch so, dass keiner so richtig weiß, Was da eigentlich genau passiert und für was jetzt genau was steht. Also ich habe dann auch am Anfang oft gefragt Ja, warum machen wir das so? Und warum ist das jetzt so? Und habe dann festgestellt, dass es die meisten nicht unbedingt wissen und nicht so erklären können, sondern das wird halt einfach schon immer so gemacht irgendwie.

Und dann führen wir das halt so fort. Und was ungefähr die Bedeutung ist, Wissen Sie dann vielleicht noch, aber was jetzt so genau die einzelnen Bestandteile sind, es gibt auch einfach so unglaublich viele. Also ich glaube, es ist wirklich schwierig, das auch alles zu wissen. Und die Priester wissen das dann natürlich, die lernen das in ihrer Priesterschulenausbildung und so, aber die normalen Menschen wissen es nicht unbedingt.

Gunda: Mhm, die machen einfach Kurze Frage, hörst

Katha: die Katze im Hintergrund?

Gunda: Ich höre ab und zu ein bisschen was, ja, aber ich bin auch ein bisschen abgelenkt, weil wir hier unsere Baustelle haben. Ah okay Tatsächlich, die auch hier arbeiten. Aber irgendwie, ja, ist doch gut. Ich will sie auch ein bisschen was sagen.

Ja, sie will auch was sagen Die lassen wir drin, das ist perfekt.

Katha: Ja, was vielleicht auch noch interessant ist, zur Religion zu sagen, ist, dass es der… Dass die Welt so ein bisschen aufgeteilt ist, also die Welt, mit die Welt meine ich Bali. Das Meer ist der Sitz der Dämonen und das ist so die Unterwelt und das ist zum Beispiel auch mit ein Grund, warum…

Viele Balinesen vor allem die Älteren nicht schwimmen können, wenn sie jetzt nicht in der Fischerei tätig sind und warum sie auch nicht unbedingt so traditionell an den Strand gehen, um sich da zu sonnen Also Sonnen ja sowieso nicht, aber da wird man ja dunkel von. Das wollen die meisten nicht aber warum es jetzt auch nicht so üblich ist irgendwie an den an den strand zu gehen um zu baden weil das eben das mehr als sitz der dämonen gesehen wird ändert sich auch mit der zeit also die jüngere generation ist dann doch jetzt auch eher so mal am strand und planscht mal im wasser und sowas aber die älteren machen das er jetzt nicht so also jetzt vielleicht hier in sanur wenn sie hier wohnen dann Gehen sie dann schon mal hin und setzen sich irgendwie so ins Wasser rein.

Aber so grundsätzlich ist es nichts, was in der balinesischen Kultur jetzt groß verankert wäre, dass man irgendwie an den Strand geht zum Baden oder sowas Also das ist eher eine neuere Entwicklung und hat eben damit zu tun. Wenn man sich auch mal vor Augen hält, wenn ein Mensch gestorben ist, dann wird er in der balinesischen Tradition verbrannt und die Asche kommt nachher eben auch ins Wasser, also ins Meer, entweder in den Fluss, der dann ins Meer läuft oder eben direkt ins Meer.

Das heißt, am Ende nach der Verbrennung werden die Überreste eingesammelt die da sind, und sie werden in eine Kokosnuss. Verpackt und diese Kokosnuss kommt dann eben entweder in den Fluss der dann ins Meer mündet oder ins Meer direkt. Das heißt, wenn du hier mal in Bali am Strand entlang gehst und du findest so eine Kokosnuss, die da angeschminkt wurde, ja, das ist dann nicht unbedingt eine, die so zufällig ins Wasser gefallen ist, sondern das könnte durchaus sein, dass das…

Dass das die letzten sterblichen Überreste eines Menschen waren, die dann wahrscheinlich schon rausgeschwemmt wurden, aber ja, so ist es, genau. Kann man sich dann ja auch vorstellen, dass die Menschen vielleicht nicht unbedingt so gewillt sind, dann da noch zu baden Also es gibt ja auch bestimmte Strände an denen das gemacht wird.

Ja Häufig nicht an jedem Strand, aber es gibt bestimmte Strände und ich muss ganz ehrlich sagen, nachdem ich das erste Mal an so einer Zeremonie teilgenommen habe, wo dann eben die Asche in der Kokosnuss nachher in den Strand ins Wasser übergeben wurde, ich hätte danach dann auch nicht da gebadet und da waren halt so 30 Meter weiter waren dann halt so Touristen irgendwie mit.

Bikinis die da gebadet haben und ich dachte, das ist schon ein bisschen seltsam. Also ich kann es schon verstehen, dass das irgendwie in der Kultur jetzt nicht ganz so üblich ist, das zu tun und dass es erst so jetzt nach und nach kommt, weil das Ja, weil sie dann natürlich auch sehen, die Touristen machen das und das macht ja auch Spaß, es ist ja so, aber es ist halt nicht in der Kultur eigentlich nicht so mit drin.

Im Gegensatz dazu gelten die Berge und insbesondere hier die Vulkane und da insbesondere der höchste Vulkan hier auf Bali als Sitz der Götter. Also die Berge sind heilig da sind die Götter gegründet Darfst du jetzt auch nicht einfach so immer hochlatschen. Es gab ja da vor ein paar Wochen diesen Skandal mit dem, ich weiß gar nicht, Kanadier oder was, der nackt auf einem Berg hier getanzt hat und irgendwie ein, es hatte ein neuseeländisches Ritual oder so gemacht, also gleich irgendwie hier mehrere Kulturen aufs Mal.

So hat er gut hingekriegt. Ja, das ist natürlich jetzt nicht so cool. Und auch zum Beispiel auf den Gunung Agung, auf den höchsten Vulkan hier gibt es auch Wanderungen. Der war dann eine Weile gesperrt weil er dann wieder ausgebrochen ist. Ich weiß jetzt nicht, wie es jetzt ist, aber das wird auch, sage ich mal so halbkritisch gesehen, weil das natürlich dann die Touristen da hoch latschen Der ist zum Glück relativ anspruchsvoll, da ist dann nicht so die Massenwanderung wie auf den anderen Vulkan aber es wird schon jetzt, naja, mit so ein bisschen zweischneidiger Meinung angeschaut dass da jetzt Leute da einfach…

Hoch tappen weil es eben der sitz der götter ist noch zu

Gunda: und

Katha: dann kann ich vielleicht noch ein bisschen was zu den wichtigsten feiertagen sagen ja

Gunda: genau da

Katha: ist wichtig zu verstehen was Mir ganz lange sehr, sehr schwer gefallen ist, dass es auf Bali zwei verschiedene Kalender gibt, die die Feiertage bestimmen.

Beziehungsweise wenn man eigentlich ganz streng nimmt, gibt es sogar drei verschiedene, weil der internationale, den wir auch benutzen in Deutschland, den gibt es hier natürlich auch. Und da werden natürlich auch Feiertage dran bestimmt, zum Beispiel die staatlichen. 17. August oder so, das ist natürlich nach unserem internationalen Kalender bestimmt.

Und es gibt aber auch zwei traditionelle Kalender und da gibt es einen, der ist irgendwie super kompliziert Das ist der Pahukon-Kalender und ich kann es Wirklich nicht unbedingt erklären, ich habe es mir nochmal aufgeschrieben, versuche es nur kurz abzureißen das ist super kompliziert. Also dieser Kalender ist extremst kompliziert aufgebaut, besteht aus 210 Tagen, die in Wochen aufgeteilt werden und Diese Wochen, die ergeben quasi so ungefähr sieben Monate am Ende, also sieben internationale Monate und die wiederholen sich dann quasi nach einem Jahr wieder, also wenn diese Wochen dann abgelaufen sind, dann wiederholen sie sich wieder und Dieser Kalender ich bin mir nicht ganz sicher, ich glaube, der hat auch was mit der Ernte und so, der Reisernte und solchen Sachen zu tun, also dass es daher so kommt.

Ich bin da wirklich… Nicht expertin also gar nicht aber dieser kalender der bestimmt sehr sehr sehr viele feiertage die hier auf bali passieren also sehr die allermeisten der feiertage sind aus diesem kalender und deswegen kommen die alle so ungefähr sieben monate also alle 210 tage kommt der gleiche feiertag wieder und das kann eben auch zweimal in einem kalender also in einem internationalen jahr Also deswegen hat man das Gefühl, es ist auf Bali ständig ein Feiertagjahr weil die halt auch sehr oft sitzen, weil der Kalender nicht so lange ist.

Gunda: Super okay das erklärt sofort einiges. Ich bin auf jeden Fall viel smarter jetzt.

Katha: Und in diesem Kalender wird auch der balinesische Geburtstag fest Gesetzt. Also wir haben alle nach dem balinesischen Kalender natürlich auch einen Geburtstag und zwar bestimmt der sich nach der Woche und nach dem Tag, an dem wir geboren sind.

Klar, irgendwie kann ich dann reinschauen in das also online gibt es zum Glück die ganzen, also ich muss jetzt nicht einen Papierkalender von Anno dazu mal finden, aber ich kann dann schauen, okay, ich bin an dem Sonntag geboren, in der Woche die So und So heißt und die Woche gibt es immer jeweils nur einmal, also die haben ihre Namen Und die woche gibt es jeweils nur einmal in diesen in diesem jahr und dann sehe ich okay der sonntag in der woche die so und so heißt so das ist mein balinesischer geburtstag und dann das wird hier auch durchaus mit einer kleinen zeremonie gefeiert also es gibt jetzt ja traditionell geschenke aber mittlerweile bekommen die kinder tatsächlich auch da geschenke also teils je nach familie Ja, da

Gunda: haben sie dann gleich ein paar Mal Geburtstage Ja, ja,

Katha: dreimal, je nachdem.

Ja. Ja, und genau, und auch die Tempel-Geburtstage in Anführungsstrichen richten sich nach dem Kalender also an dem Tag, an dem der Tempel eingeweiht wurde. Der wiederholt sich dann auch alle ungefähr, also so alle 210 Tage, also wenn dann der an dem Dienstag in der Woche XY wurde dieser Tempel eingeweiht dann wird er alle 210 Tage an dem Tag jetzt dann eine große Tempelzeremonie.

Deswegen gibt es ja auch ständig irgendwelche Tempelzeremonien, weil das natürlich auch regelmäßig wiederkommt. In diesem kalender gibt es auch einen guten tag für alles also egal was du vorhast sei das jetzt zu heiraten ja also du darfst ja auch nicht einfach heiraten an welchem tag du willst nenni da muss ein guter tag in diesem kalender sein um zu heiraten und auch eine reise anzutreten oder ein business zu eröffnen oder Alles, also ein Buch zu veröffentlichen du kannst, wenn du das möchtest alles da dir einen guten Tag geben lassen vom Priester, die das lesen können.

Genau. Das basiert quasi auch auf diesem Kalender. Und in diesem Kalender ist einer der wichtigsten Feiertage ist gleich eine ganze Kette von Feiertagen. Das sind nämlich zehn Tage. Also es ist eine Zeit, die umspannt zehn Tage. Das ist Galungan und Kuningan. Und das ist jetzt auch dieses Jahr im Juni Ich weiß nicht genau, wann du diese Folge veröffentlichen wirst, wahrscheinlich ist es dann schon vorbei, aber es ist jetzt auf jeden Fall bald in der Zukunft, in der wir gerade sind.

In der Vergangenheit wie auch immer. Galungan und Kuningan ist sehr, sehr wichtig, ist in diesem Kalender die höchsten Feiertage. Und in dieser Zeit kommen die Götter auf die Erde, also nach Bali. Und es wird gefeiert der Sieg des Guten auf der Erde über das Böse. Also jetzt Gerade mal für diese zehn Tage herrscht dann hier, da ist dann keine Balance, sondern da herrscht hier dann nur das Gute.

Und eben an Galungan kommen die Götter auf die Erde und da werden sie begrüßt mit der Zeremonie und wird eben auch der Sieg gefeiert des Guten. Und an Kuningan das ist dann zehn Tage später. Galungan ist immer an einem Mittwoch also es ist immer Mittwoch in dieser Woche XY, die ich nicht benennen kann und dann in quasi der Woche drauf am Samstag ist dann immer Koningan und da gehen die Götter dann quasi wieder in ihre…

Wo auch immer sie leben, ihre Sphären, genau, und werden dann auch mit einer Zeremonie wieder verabschiedet und eben in diesen zehn Tagen gibt es dann verschiedene Sachen, die gemacht werden und das ist eben so eine ganz wichtige Zeit, weil klar, da sind die Götter hier, das ist ja klar, dass es super cool ist.

Gunda: Ja,

Katha: und dann gibt es noch eben diesen anderen Kalender, der Saka-Kalender, und der richtet sich nach dem Mondzyklus. Und der hat zwölf Monate und jeder Monat ist ungefähr 29 bis 30 Tage lang, eben wie der Mond ist. Also es ist relativ ähnlich wie unser internationaler Kalender aber eben nicht komplett gleich, Ich glaube, unser internationaler der richtet sich nach der Sonne Das ist, glaube ich, ein Sonnenkalender und das ist eben Mondkalender.

Das ist nochmal ein bisschen anders. Ist aber, sage ich mal, ungefähr ähnlich, aber verschiebt sich natürlich im Vergleich zum internationalen Kalender auch immer ein bisschen. Und von diesem Kalender aus wird auch ein ganz, ganz wichtiger Feiertag Bestimmt, nämlich das balinesische Neujahr, also Miepi, genau, und das ist auch ein ganz, ganz wichtiger Feiertag und deswegen kommt der nur einmal im internationalen Jahr, weil der eben nach diesem Mondkalender bestimmt wird, der ja zwölf Monate umfasst die ungefähr Ein Sonnenjahr auch sind.

Und Neppi ist auch ganz wichtig. Das ist nämlich der Tag der Stille. Und am Abend vorher werden hier ganz viele große Paraden gefeiert mit diesen Ogo-Ogo-Figuren Und das sind so ganz große Paraden Pappmaché und Holzfiguren, die ganz schrecklich aussehen, die eben aussehen wie Dämonen Und die haben den Zweck dass das Böse in sie reinfährt.

Alles Böse, was hier so ist, fährt in die rein, weil sie denken, cool, das sind meine Buddies. Und sie werden dann im Anschluss in dieser Zeremonie eigentlich, traditionell werden sie verbrannt. Wird heute jetzt auch meistens nur noch symbolisch mit Feuerwerk oder so gemacht, weil Die herzustellen ziemlich teuer ist und sie werden dann meistens auch die Bestandteile im nächsten Jahr nochmal wiederverwendet.

Ist aber ein riesengroßes Spektakel, also wer das Glück hat, zu der Zeit auf Bali zu sein, bleibt hier, wirklich schaut euch das an, fahrt nicht irgendwie auf andere Inseln in der Zeit oder so, ich weiß, manchmal haben Touristen irgendwie so diesen Drang in der Zeit wegzufahren, weil Nyepi das erkläre ich gleich, ist eben Tag der Stille Da denken manche, das ist ein verlorener Urlaubstag, aber ich kann nur wirklich allen ans Herz legen, das einmal mitzumachen, weil das ist wunderschön und supercool und das erlebt man sonst wirklich nirgends auf der Welt.

Genau, also nachdem dann diese Ogo Ogo schrecklichen Monsterfiguren alles eingefangen haben und es wurde verbrannt, dann sind sie quasi erstmal weg, die ganzen bösen Dämonen und alles sind dann erstmal weg und dann folgt am nächsten Tag eben das Neujahr und das Neujahr ist Dann der Tag der Stille Wir bleiben alle zu Hause, was in dem Sinne bedeutet, wir dürfen auch in unseren Garten und so, aber wir dürfen nicht auf die Straße raus.

Und wir dürfen kein Licht machen, kein Feuer anzünden, also wir sollen dann auch nicht irgendwie groß kochen oder so. Wir müssen ganz, ganz leise sein, keine Musik, keine lauten Gespräche. Und der Sinn davon ist, dass Bali unbewohnt erscheinen soll. Also es soll so sein, als ob hier gar niemand wäre und alle bösen Dämonen und Geister, die dann ja versuchen, zurückzukommen, die fliegen dann weiter, weil sie denken, da ist ja gar keiner, da muss ich ja nicht hin.

Sodass wir quasi das neue Jahr mit so einem Reset beginnen und sagen, okay, und danach geht’s dann wieder los, aber so für einen Tag ist so volle Reinigung. Traditionell wird dann eigentlich auch gefastet und eben geschwiegen und vielleicht den ganzen Tag meditiert oder so. Ich weiß nicht, vielleicht machen das noch Leute, das kann sein, aber also bei uns ist es meistens so eine Art, das so ein bisschen aus in so eine Esst Orgie mit ganz vielen Snacks und so, weil wir ja nicht kochen sollen, aber man soll eben auch nicht so entertainen, also du sollst jetzt nicht irgendwie groß halt dich entertainen aber was wir dann, also mein Mann und ich, meistens machen ist, wir unterhalten uns leise oder wir lesen auch sehr viel und es soll eben kein künstliches Licht angemacht werden, also wenn es dann dunkel wird, ist dann halt auch wirklich, Stockfenster also auch die straßenlaternen alles wird komplett ausgeschaltet normalerweise wird auch das internet ausgeschaltet an dem tag auch im fernsehen läuft dann nichts also es ist dann einfach irgendwie schwarz oder kommt halt irgendwie so ein standbild oder so Hat sich in den letzten jahren auch ein bisschen aufgeweicht teilweise aber Eben im Großen und Ganzen wird dann auch von der traditionellen Polizei auf der Straße auch patrouilliert und geguckt dass eben auch niemand rausgeht.

Und wurden hier auch schon Touristen, die sich nicht daran gehalten haben, wirklich in Ketten abgeführt. Also es gab da mal von paar Jahren so einen, der meinte, er muss unbedingt joggen gehen. Und hat das auch nicht eingesehen. Also als sie dann auch kamen und sagten sorry, hier so Feiertag und Tag der Stille, du musst irgendwie in deinem Haus bleiben und so, der hat das halt überhaupt nicht eingesehen und voll Rabatz gemacht.

Und am Ende gingen dann die Bilder irgendwie durch die Presse Also ich glaube, die hatten halt nichts da. Und dann hat dann irgendjemand aus irgendeiner Garage… So eine Kette geholt und ihn dann so eingewickelt, also… Ja krass. Aber es ist eine tolle Erfahrung, weil es ist wirklich komplett still, also es ist ganz, ganz ruhig Auch die Tiere sind ganz ruhig an dem Tag.

Es fahren keine, es fährt nichts auf der Straße, es ist komplett, wirklich komplett still. Eben auch dieses kein künstliche Licht. Ah, und der Tag dauert von 6 Uhr morgens bis am nächsten Tag um 6 Uhr morgens. Also es ist quasi nicht, es ist, du hast quasi, ja, du hast quasi zwei Nächte im Prinzip, wenn du am Abend vorher ja schon dann schlafen gehst.

Und es ist wirklich total, für mich so total der Reset Day und richtig, richtig entspannt und ich finde wir brauchen das viel öfter und jedes Jahr wirklich, wenn wir Und Njeppi am nächsten Tag, wenn es dann wieder losgeht, sind wir alle wie so, oh, jetzt geht es wieder los, was für ein Stress. Und so, oh wir bräuchten eigentlich einmal im Monat Njeppi und sowas Also es ist so entspannend und so, bringt einen so runter.

Wer die Chance dazu hat, macht das mal mit und geht dann auch irgendwie, holt euch eine private Villa oder irgendwas und geht nicht in irgendein Hotel, die so ein Nierpi-Paket anbieten, weil die dann halt doch, ja, die verdunkeln dann halt die Scheiben also dunkeln die Scheiben ab, sodass du drinnen halt doch Licht anmachen kannst und so.

Und das nimmt, finde ich, voll was weg von der Erfahrung. Also ich würde mir da, glaube ich eher entweder in so ein kleines Homestay gehen, wo du halt… Nicht so ein spezielles Programm hast für Touristen oder selber irgendwie eine kleine Villa oder so mieten und das wirklich mitmachen, weil es ist einfach unglaublich die Erfahrung, kann ich nur empfehlen.

Gunda: Ja, kann ich mir vorstellen. Toll Ja, Mensch. Jetzt sind wir auch schon mal wieder über unserer Zeit. Aber du hast uns einen richtig, richtig guten Einblick gegeben in die Traditionen und die Feiertage und ja, Opfertiere auch, finde ich jetzt ganz interessant. Und ja, dann würde ich sagen… Wir schließen die Folge erstmal ab und hören dich ja nochmal in unserer Bali-Serie.

Definitiv Ich freue mich dann schon auf unser nächstes Gespräch und danke dir für deine Zeit.

Katha: Gerne

Gunda: Bis zum nächsten Mal. Ich

Katha: freue mich.

Gunda: Tschüss. Ciao. Wenn du auch nach Indonesien auswandern möchtest um dir deinen Lebenstraum zu erfüllen, dann habe ich jetzt was ganz Besonderes für dich Ich habe meine Erfahrungen und mein Wissen in einem kompakten Paket zusammengefasst, damit auch du bestmöglich davon profitieren kannst.

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Das war Coconut Talk, dein Podcast über das Leben in Indonesien. Wenn dir diese Folge gefallen hat, klicke auf Folgen oder hinterlass mir eine 5-Sterne-Bewertung bei Spotify oder iTunes. Danke schön. Bis zum nächsten Mal. Sampai jumpa.

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Gunda

lebt seit 2017 in Indonesien und ist seit 2019 selbstständig als Autorin & Auswanderberaterin

Katha

lebt seit 2019 in Indonesien und ist seit 2020 selbstständig als VA und VA-Mentorin

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